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Keine Stellenkürzungen an der Universität Bremen!

Die GEW Bremen macht deutlich: die geplante Streichung von 80 Stellen im akademischen Mittelbau und 50 Dienstleisterstellen wird der Qualität der Lehre und Forschung an der Universität Bremen nachhaltig schaden. Wurde bisher gestiegenen Studierendenzahlen und Anforderungen in Forschung, Lehre und Verwaltung durch die Vermehrung zunehmend prekärer Stellen im akademischen Mittelbau begegnet, drohen nun die weitere Arbeitsverdichtung und die unzureichende Grundfinanzierung den Arbeitsplatz Wissenschaft noch unattraktiver zu machen.

Die GEW Bremen fordert die Universitätsleitung auf,

  • Sich bei Senat und Bürgerschaft für eine Anpassung der Haushaltsentwürfe an die realen Erfordernisse und damit für die Rücknahme des Streichdiktats und eine deutliche, dauerhafte Erhöhung der Grundfinanzierung der Universität einzusetzen
  • in einen Dialog mit den Beschäftigten und Studierenden bezüglich gemeinsamer öffentlichkeitswirksamer Aktionen einzutreten,
  • alle Diskussionsprozesse bzgl. etwaiger Stellenkürzungen an der Universität transparent und unter Mitbestimmung aller betroffenen Gremien der akademischen Selbstverwaltung (insb. Fachbereichsräte, Institutsräte, Akademischer Senat) sowie des Personalrats zu gestalten.


Die GEW Bremen fordert den Senat und die Bremische Bürgerschaft auf,

  • Die Schulen und Hochschulen im Land Bremen dauerhaft bedarfs- und nachfragerecht auszufinanzieren und insb.
  • gestiegene Personalkosten (z.B. aufgrund von Tarifsteigerungen) sowie gestiegene Betriebskosten der Schulen und Hochschulen (z.B. durch Energiekosten) in Haushalten vollständig auszufinanzieren und entsprechende Defizite aus der Vergangenheit auszugleichen.

Begründung:

Trotz gestiegener Personal- und Betriebskosten ist die Grundfinanzierung der Universität Bremen aus öffentlichen Mitteln seit 2005 nahezu gleichgeblieben. Aus diesem Grund ist ein Haushaltsdefizit entstanden, das in den kommenden zwei Jahren durch die Streichung von ca. 80 Vollzeitäquivalenten von derzeit ca. 500 aus öffentlichen Mittel finanzierten Stellen im wissenschaftlichen Mittelbau, und ca. 50 von derzeit ca. 730 Vollzeitäquivalenten im Dienstleistungsbereich ausgeglichen werden soll. Da an der Universität halbe und dreiviertel Stellen üblich sind, sind vermutlich wesentlich mehr Personen von dem Stellenabbau bedroht.
Dieses Kürzungsprogramm gefährdet massiv die Qualität der Lehre und wird zwangsläufig zu Begrenzungen in Forschungsaktivitäten und Einschränkungen der Studienangebote und Studiermöglichkeiten führen. Gleichzeitig werden sich die bereits jetzt durch hohe Arbeitsverdichtung geprägten Arbeitsbedingungen an der Universität noch weiter verschlechtern. Die Lehre an der Universität wird in einem wesentlichen Ausmaß von Beschäftigten im wissenschaftlichen Mittelbau bestritten. Viele dieser KollegInnen waren und sind bislang auch an der erfolgreichen Akquise von Drittmitteln beteiligt. Eine Verringerung des Lehrangebots würde die bereits jetzt dürftigen Wahlmöglichkeiten für die Studierenden noch weiter schmälern und scheint angesichts der Studierendenzahlen auch kaum umsetzbar.
Eine Verteilung dieser Aufgaben auf die verbleibenden Köpfe hingegen würde zu unzumutbaren Arbeitsbedingungen führen. In den letzten Jahren, insbesondere seit der Einführung der Bachelor und Masterstudiengänge hat sich das Arbeitspensum ohnehin deutlich erhöht. Unbezahlte Mehrarbeit in einem hohen Ausmaß wird bereits jetzt stillschweigend als Regelfall hingenommen, wenn nicht sogar explizit gefordert.