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GEW: Integration von Geflüchteten an Schulen ist noch nicht abgeschlossen.

GEW fordert nach Fachtag mehr Geld für eine gute Schule für alle.

„Nach Schulreform und Inklusion folgt mit der Integration von Geflüchteten eine weitere Großaufgabe für die Schulen – abermals ohne die nötige Finanzierung“, fasst GEW-LandesvorstandssprecherBernd Winkelmann die Ergebnisse der Tagung „Gute Bildung für Geflüchtete“ zusammen, an der heute auf Einladung der GEW einhundert Pädagoginnen und Pädagogen im Bremer Konsul-Hackfeld-Haus teilgenommen haben. Wenige Tage vor der Bundestagswahl erinnert Winkelmann an das Steuerkonzept der GEW, dessen Umsetzung Bund und Länder in die Lage versetzen würde, gute Bildung für alle zu finanzieren. „Soll die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Schule und Arbeitsmarkt gelingen, sind erhebliche weitere Anstrengungen von Land und Stadtgemeinden nötig“, so Winkelmann. „Auch nach dem einjährigen Sprachkurs brauchen die allermeisten geflüchteten Kinder und Jugendlichen weitere Sprachförderung, die durch zusätzliches qualifiziertes Personal sicherzustellen ist.“

Bremen – „Wir begrüßen in diesem Zusammenhang die Übernahme erster Vorkurslehrkräfte in den Dienst der Bildungsbehörde“, ergänzt Christian Gloede, ebenfalls GEW-Landesvorstandssprecher. Auch mit Blick auf die vielen Quereinsteiger an Schulen in Bremen und Bremerhaven fordert Gloede: „Wer noch keine abgeschlossene Lehrerausbildung absolviert hat, muss attraktive Weiterbildungsangebote bekommen, die zu einer fachlichen und rechtlichen Gleichstellung führen.“ So lange solle über Kooperationsstunden eine Begleitung der neuen Lehrkräfte durch erfahrene Kolleg*innen ermöglicht werden. Angesichts des Lehrkräftemangels, seien auch Qualifizierungsangebote für geflüchtete Lehrkräfte sinnvoll, so Gloede.

„Derzeit brauchen wir dringend Alfabethisierungskurse auch an Grundschulen für Schüler*innen, die nicht lesen und schreiben können“, ergänzt Barbara Schüll, GEW-Betriebsrätin an der Stadtteilschule. Die Pädagogin, die schon seit Jahrzehnten in Bremen Deutsch als Zweitsprache unterrichtet, fordert außerdem, bei den Sprachkursen für Geflüchtete und EU-Einwanderer zu den Standards zurückzukehren, die vor 2015 galten. Dazu zählte eine feste Krankheitsvertretung für mehrere Lehrkräfte, eine feste Gruppe von Schüler*innen ohne ständige Zu- und Abgänge und kleinere Lerngruppen. Auch Betreuungsangebote am Nachmittag seien für den Erfolg der sogenannten „Vorkurse“ entscheidend, so Schüll.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:    
Bernd Winkelmann | 0162-9731230
Christian Gloede | 0174-9790755
Barbara Schüll