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Frischluft

Unter einem guten Stern!

Viel Schrott aus der Ökonomie wird krampfhaft in die Bildung transportiert in Form von Managing, Coaching, Kompetenzpoolpotenzialanalysen, Standards und Personalentwicklungsgeschwurbel, oder Leistungsvereinbarungen. Welche Leistungen soll eine Lehrkraft denn bringen? Doch wohl die die Schülerinnen und Schüler zu einer möglichst selbstständigen Persönlichkeit zu bilden, welche sich in der Welt zurecht findet und behauptet. Das wusste die Pädagogik schon ein paar Jahre bevor die Schulinspektions- und Qualitätsentwicklungsinstitute aus dem Boden sprossen und inzwischen dem Unterricht dadurch Millionen aus der Tasche ziehen. Ehrlich: Welche durchschlagenden Erfolge für unseren Unterricht beruhen auf der Arbeit dieser meist gar nicht aus dem Unterricht stammenden Spezies „Qualitätsmanager“. Qualität? Da fiel mir doch am 2.4. der WeserKurier in die Hand, ich las: „Mehr als drei Jahre bis zur Produktion“. „Von der ersten Idee bis zum Bau.“ „Bevor ...eine einzige Schraube oder Schweißnaht gesetzt wird, vergehen rund 40 Monate“ „ vom Strategie-Workshop zum neuen Modell“ „Designphase“. Nach dem Planungsprozess wird von Ingenieuren ein virtueller Prototyp gebaut. Anschließend ein reeller Prototyp. Hier wird alles erprobt. Parallel werden die Werkzeuge zur Erstellung des Produktes entwickelt. Dann muss das geplante Produkt in den laufenden Prozess eingebettet werden, um die normalen Abläufe nicht zu stören. Ganz penibel werden Abläufe geplant und organisiert. Alle Zulieferer werden einbezogen. Vom ersten Gedanken bis zum fertigen Produkt entstehen Kosten von 1-1,5Milliarden €, dazu noch eine neue Halle von 1Milliarde €.
Da ist der Schritt nicht weit zur Bremer Bildungspolitik. Einsparungen! Kein Geld da, aber alles wird besser, dank uns, denn wir sollen trotzdem die Qualität steigern. Aber wir sind auch nicht die Autofirma mit dem Stern, wir beschäftigen uns nur mit Kindern, wie unproduktiv. Und das macht den kleinen Unterschied.