Zum Inhalt springen

Freie und kritische Bildung für alle

Wie wir in dem vorliegenden Forderungspapier darlegen werden, ist die momentane Studiensituation an der Universität Bremen untragbar. Die Universität sollte nach unserem Ideal von Bildung ein Ort sein, an dem ein Diskurs darüber geführt wird, wie unsere Gesellschaft seinen Idealen von Demokratie und Selbstverwirklichung in einem pluralistischen Rahmen entsprechen kann. An der Universität, wie auch an allen anderen Bildungsstätten sollte Partizipation an den politischen, kulturellen und sozialen Entwicklungen und Entscheidungsprozessen ein tragender Bestandteil der Lehre sein, um als Menschen nach dem Erhalt eines Abschlusses nicht nur mit einem Stück Papier da zu stehen, sondern vielmehr bereit zu sein, einen wertvollen Beitrag für eine bessere Welt im Sinne unserer geteilten Werte von Menschlichkeit zu leisten. Stattdessen scheint das Studium durch die Wirtschaft instrumentalisiert zu sein, um möglichst zügig Absolventen am Fließband zu produzieren, denen keine Zeit zur Reflektion und zum Hinterfragen gelassen wird. ...

Die aktuelle Situation hat nichts mit dem „Bologna-Prozess“ zu tun und läuft diesem internationalen Abkommen, auf das sich so häufig bezogen wird, teilweise sogar zuwider. Die starke Modularisierung und Entwicklung zur Verschulung ist ein deutscher Sonderweg. Deshalb ist der Urheber dieser von uns als Problem wahrgenommenen Veränderungen und der Adressat unserer Forderungen nicht die EU, sondern die Kultusminister und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), bzw. unser Rektorat, dass sich dort als unserer Repräsentant für ein Studium einsetzen sollte, das uns fördert und nicht krank macht.
Wenn das Rektorat nicht dazu in der Lage ist, diese Veränderungen selbstständig durchzusetzen, muss es den politischen Druck ausüben, der dafür notwendig ist, eine bessere Uni zu verwirklichen.

1. Chancengleichheit

  • Abschaffung aller Studien- bzw. Verwaltungsgebühren
  • Abschaffung aller „versteckten“ Gebühren im Studium wie den Kosten für Sprachkurse
  • Ein bedingungsloses Bafög für alle
  • Zugang zur Universität darf nicht von Abiturnote abhängig sein
  • Masterplätze für alle Bachelor
  • Nachweis von studienbezogenen Leistungen darf nicht an Kosten gebunden sein

2. Workload

  • Wiedereinführung der Mittagspause.
  • Abschaffung jeglicher Anwesenheitspflicht.
  • Eine Verlängerung der Regelstudienzeit.
  • Selbstbestimmung aller Abgabefristen.
  • Abschaffung der Mindestanzahl von CPs für die Zulassung zur Bachelor/Masterarbeit.

3. Lehr- und Lernstruktur

  • Gebt den Unis die Verantwortung für die freie Gestaltung ihrer Studiengänge zurück.
  • Projektstudium.
  • Die Promotion muss die erste Berufsphase bleiben.
  • Mehr studienfreie Zeit
  • Uneingeschränkte Fächerwahl.
  • Die Abschaffung vorgefertigter Stundenpläne.
  • Stärkere Gewichtung der Lehrkompetenz bei der Berufung von ProfessorInnen-Mehr Unterstützung bei der Planung und Durchführung von Auslandssemestern.
  • Bedingungsloses Auslands-BAföG.
  • Eine bessere Einbindung des Auslandssemesters in den Studienablauf.
  • Bedingungslose Anerkennung von im Ausland oder an anderen Hochschulen erbrachten Prüfungsleistungen

4. Finanzen

  • Mehr Investitionen für studentische Belange (weniger prestigeträchtige Investitionen ohne Nutzen für die Studierenden)
  • Mehr Professoren, Dozenten und sonstige MitarbeiterInnen statt Stellenstreichungen. Mehr Geld für die Lehre.
  • Abschaffung oder starke Reduzierung von Werbung an der Universität
  • weniger Orientierung an Drittmitteln bei universitären Entscheidungen.

5. Infrastruktur

  • Mehr und besser ausgerüstete, für alle zugängliche Arbeitsplätze in der Universität.
  • Besser funktionierende Prüfungsämter.

6. Ethik

  • Keine Rüstungsforschung
  • Rücknahme der universitären Ehrung des Ehepaar Fuchs
  • Kameraüberwachung
  • Die Abschaffung der Mensacard

7. Mehr Mitbestimmung und demokratische Strukturen

  • Mehrere alternative Modelle für die Universität Bremen werden derzeit im Plenum diskutiert.

Kontakt und Info

Für weitere Vorschläge, Ergänzungen und Anregungen:
info.studiprotest_bremen [at] yahoo.de
Alle Informationen unter: bremenbrennt.de

Kontakt
Karsten Krüger
Schriftleiter des Bildungsmagaz!ns
Adresse Bahnhofsplatz 22-28
28195 Bremen
Telefon:  0421-33764-39
Mobil:  0173 6831678