Bremerhaven – Im Umfeld einer mit 1.000 Teilnehmer*innen außerordentlich gut besuchten Personalversammlung aller an Schule Beschäftigten wurde eine „Entrümpelungsaktion“ durchgeführt. Vertreter*innen der verschiedenen Schulen sollten dabei Gegenstände abgeben, die eine besondere Arbeitsbelastung symbolisieren. Diese Aufforderung stieß auf eine überzeugende Resonanz, so dass die größten Belastungen erkennbar waren.
Beispielhaft zu nennen sind:
- Die Darstellung der schulischen Arbeit als Drahtseilakt. Hier wurde deutlich, dass die Gesamtsituation dermaßen angreifend ist, dass die Kolleg*innen befürchten, ihrem Bildungsauftrag nicht mehr nachkommen zu können;
- ebenfalls beeindruckend stellte eine Schule die fehlende Zeit durch eine nicht mehr funktionsfähige Uhr dar. Sowohl pädagogische Tätigkeiten als auch die Unterstützung neuer Kolleg*innen würde damit nicht gewährleistet werden können;
- herausragend war die hohe Zahl der Gegenstände, die sich mit der ungleichen Bezahlung von gleichwertiger Arbeit beschäftigten. Benannt wurden einerseits Grund- und Sekundarschullehrkräfte, andererseits aber auch Kolleg*innen mit ausländischen Abschlüssen;
- für Entrüstung sorgte eine zwölf Meter lange Lernentwicklungsdokumentation, welche die Überbürokratisierung in den Schulen nachwies;
- und dann noch die Technik: Unklar blieb allen Beteiligten, wie mit Geräten der frühen 90er Jahre der Weg in die Digitalisierung gefunden werden soll.
Alles in allem ist die GEW darüber erfreut, dass die „Entrümpelung“ an den Schulen mit derart großer Energie umgesetzt wurde. Nun gilt es, ein neues Fundament zu gießen und ein „Bildungshaus“ nach den Ansprüchen der Kolleginnen und Kollegen zu errichten. Diese Vorstellungen werden im Laufe der nächsten Monate konkretisiert!