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Bremer Wissenschaftshaushalt:

Einschnitte in der Hochschulfinanzierung treffen die gesamte Gesellschaft

GEW unterstützt Appell des Akademischen Senats der Universität Bremen

Foto: GEW

Gestern hat sich der Akademischen Senats der Universität Bremen anlässlich der drohenden finanziellen Einschnitte an die Öffentlichkeit gewandt und die konsequente Umsetzung des Wissenschaftsplans 2025 gefordert. Die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützt den Appell der Universität: Der Ausstieg aus dem Wissenschaftsplan führt zu einem offenkundigen Schaden für Studium und Arbeit an den Hochschulen und hat massive Folgen für das gesamte Bremische Schulsystem.

Die Universität spricht aus bitterer Erfahrung: Nach massiven Mittelkürzungen musste die Universität gegen großen Widerstand die Studiengänge Behindertenpädagogik und Sport schließen. Die Auswirkungen waren und sind drastisch zu spüren: Sowohl im Bereich der Inklusion und auch für Sport fehlen im Land Bremen die Lehrkräfte. Die Hoffnung, dass Absolvent*innen anderer Universitäten in Scharen nach Bremen kommen würden, hat sich nicht bestätigt. Als späte Reaktion hat die Universität – mit Perspektive auf den Wissenschaftsplan 2025 – das Fach „Inklusive Pädagogik“ neu begründet und auch die Wiedereinführung des Faches „Sportpädagogik“ ist im Wissenschaftsplan vorgesehen. „Die alten Fehler dürfen nicht wiederholt werden. Wenn den Hochschulen die Mittel vorenthalten werden und die Politik aus finanziellen Gründen massive Abstriche am Wissenschaftsplan 2025 und seinen Zielen macht, zerstört dies jede Form von zukunftsorientiertem und planerischen Handeln. Statt einem notwendigen Ausbau der Kapazitäten im Lehramt wird es zu Einschränkungen im Studienangebot und zum Verlust von Studienplätzen kommen“, befürchtet Inge Kleemann, Organisationsreferentin der GEW Bremen.

„Der derzeitige Lehrkräftemangel schadet dem gesamten bremischen Bildungssystem und damit auch der Zukunft des Landes. Der Wissenschaftsplan 2025 muss vollständig ausfinanziert werden, wenn Bremen die rote Laterne im Bildungsbereich irgendwann einmal abgeben möchte“,

ärgert sich der Landesvorstandsprecher der GEW Bremen Jan-Eric Ströh nicht nur im Hinblick auf Inklusion und Sportpädagogik. Im Frühjahr 2020 waren 86 Lehrer*innenstellen in Bremen und Bremerhaven unbesetzt. Weitere 250 Lehrer*innenstellen allein in der Stadtgemeinde Bremen werden derzeit von Student*innen vertreten.

„Wer Bildungsqualität für Schülerinnen und Schüler will, muss qualifizierte Fachkräfte ausbilden und dazu auch Geld in die Hand nehmen.“

Die GEW Bremen fordert die bremische Politik auf, den Wissenschaftsplan 2025 unverändert umzusetzen und finanziell abzusichern. Finanzielle Einschnitte in diesem Bereich gefährden den Wissenschaftsstandort und das gesamte Bildungssystem in Bremen.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Jan Eric Ströh | Landesvorstandssprecher der GEW Bremen                                                    
Ralf E. Streibl  | Sprecher der Fachgruppe Hochschule und Forschung 
Inge Kleemann | Organisationsreferentin

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Kontakt
Ralf E. Streibl
Sprecher | FG Hochschule und Forschung