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Die Zukunft des Sports an Bremer Schulen

Die Zukunft des Bremer Schulsports erscheint düster. Der Spar-Plan eines Willi Lemke, ehemals Bildungssenator und immer noch UN-Sportbeauftragter und Werdervorstand, die Sportausbildung an der Bremer Uni (exzellent?) einzustampfen, ist aufgegangen. Behauptet wurde damals, dass alle Bremer Fachlehrkräfte in Sport zukünftig woanders, besonders in Oldenburg, ausgebildet werden sollten. Einen Vertrag oder irgendwelche Abmachungen haben wir nie zu Gesicht bekommen.

Dieser Plan hat nicht funktioniert. Auch die Nachfolgerin Lemkes, Jürgens-Pieper, wollte diese Vorhaben aus welchen kurzsichtigen Gründen auch immer (Geld!) nicht stoppen. In einem Gespräch mit dem Runden Tisch Schulsport, an dem viele Schulen, auch LIS-Vertreter beteiligt waren, wurde das Gleiche verkündet, Oldenburg würde liefern. Und auch die dritte Senatorin Quante-Brandt, selbst in Sport ausgebildet, hat nichts geändert. Und warum sollte die Vierte, Frau Bogedahn das dann tun? Haben diese Maßnahmen nicht nur zur Vergammelung der Sportanlagen an der Uni geführt, inklusive des maroden Schwimmbads, sondern auch zur Abwicklung des Sports insgesamt. Die letzte verbliebene Professorin musste in der frühkindlichen Erziehung untertauchen und wird demnächst Bremen verlassen. Die Sport-Fachleitertätigkeit am Landesinstitut wurde währenddessen heruntergefahren, wie insgesamt die stundenmäßige Versorgung des LIS immer weitere Sparrunden dreht. Auch im neuen Spar-Haushaltsplan ist das LIS nicht ausgenommen, im Gegenteil, es muß die PEP-Quote erbringen, also droht weiterer Abbau. Das hat nicht zur Attraktivität Bremens für Sportlehrkräfte beigetragen, auch im Referendariat gingen die Zahlen kontinuierlich nach unten. Die Zahlen für Grundschulsport sind minimal, Oberschule und Gymnasium etwas höher. Viele der Ausgebildeten sind in der Vergangenheit in das Umland gegangen, denn auch ein späteres Gehalt, von A13 auf A12 gesenkt, macht den Standort Bremen nicht attraktiv (Von mehr Männern im Grundschulsport ganz zu schweigen!). Ab Sommer werden noch ca. 20 Referendare (ca. 2 aus Oldenburg!) am LIS auf das zweite Examen vorbereitet. Und das von einer einzigen verbliebenen Fachleiterin, die pro Referendarin 0,6 Stunden erhält, also für 20 Refis 12 Stunden, der Rest wird dann noch für Fortbildung für fachfremde Lehrkräfte und eventuell sogar für Schuldienst angerechnet. Qualität und Würdigung toller Arbeit der letzten Jahre sehen anders aus, an Neueinstellung für Ausbilder am LIS ist nicht gedacht.

So ist der Schulsport in Bremen endgültig zum Stiefkind verkümmert. Wer dies im Angesicht einer schleichenden Verkümmerung der Bewegungsfähigkeiten von Kinder und Jugendlichen in Fein- und Grobmotorik durch mangelnde sportliche Betätigung noch verteidigen und verantworten muss, der (die) wird sich sicher demnächst wieder der Öffentlichkeit präsentieren mit dem immer beliebter werdenden Motto: „Wir könnten viel Geld ausgeben, die Schulen haben Geld (?, geäußert in Buten und Binnen), aber der Markt für Sportlehrkräfte ist leider genau so leergefegt wie der Markt für Sonderpädagogen!!“ Politiker haben aber auch wirklich alles getan, damit dieser Zustand erreicht wird.

Kontakt
Karsten Krüger
Schriftleiter des Bildungsmagaz!ns
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