Zum Inhalt springen

Bildungsgewerkschaft

»Den Ausbau der Schulsozialarbeit vorantreiben«

Der GEW muss es um nachhaltige Verbesserungen gehen

»Eine bessere tarifliche Eingruppierung muss gefordert werden…«, meint Tanja Sündermann

Soziale Arbeit ist als eigenständige Profession in den vergangenen Jahren zum festen Bestandteil der Schulen geworden. Die Übernahme aller Kolleginnen und Kollegen aus prekären Arbeitsverhältnissen konnte bis September 2018 umgesetzt werden und führte zu einer Verbesserung ihrer arbeitsrechtlichen Situation.

Festschreibung im Schulgesetz

Nun geht der Bremer Schulfrieden in die zweite Runde – die Fraktionsvorsitzenden der SPD, der CDU, der Grünen und der Linken verlängerten den Schulkonsens um weitere zehn Jahre. Die Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit begrüßt, dass, um die Schulentwicklung voranzutreiben und das bremische Schulsystem nachhaltig zu verbessern, Schulsozialarbeit als Maßnahme zur Zielerreichung besondere Erwähnung findet.
Danach soll in fünf Jahren, also 2023, an jeder Schule im Land Bremen das »Instrument der Schulsozialarbeit« verfügbar sein. Die bisherige Arbeit der Schulsozialarbeit an den Bremer Schulen hat klar deren Wert sowohl für die Kinder und Jugendlichen als auch für die Schulen insgesamt gezeigt.
Jetzt sind die beiden nächsten Schritte klar, stellt Holger Kühl, Lehrender an der Hochschule Bremen, fest: Finanzielle Mittel für die Umsetzung und Festschreibung der Schulsozialarbeit im Bremer Schulgesetz.

Eine Stelle für 150 Schüler/innen

Die GEW als größte Interessenvertretung im Bildungsbereich ist meines Erachtens gefordert, sich für die Qualität der Sozialen Arbeit an Schule einzusetzen und den Prozess des Ausbaus und der Weiterentwicklung von Schulsozialarbeit aktiv mit voran zu treiben. Schulsozialarbeit ist ein Qualitätsmerkmal von Schule.

Qualitätssicherung geht nicht ohne eine Sicherstellung notwendiger Ressourcen einher.

Die LAG Schulsozialarbeit forderte bereits 2015, dass jede Schule und somit jede Schulform Schulsozialarbeit benötigt und orientiert sich an der GEW-Forderung nach mindestens einer Stelle Schulsozialarbeit für 150 Schüler/innen und einer verlässlichen Finanzierung mit einem Budget von einem Euro pro Tag pro Schüler/in.

Nicht an zwei Schulen

Schulsozialarbeit bedarf professioneller Arbeits- und Rahmenbedingungen. Die aktuelle Entwicklung einer Rahmenkonzeption der Schulsozialarbeit in Bremen, die zurzeit von der Bildungsbehörde in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit erstellt wird, ist dabei ein wesentlicher Schritt. Nichtsdestotrotz muss der Ausbauprozess weiterhin gut beobachtet und gezielt gesteuert werden. Neben der Verankerung von Schulsozialarbeit an allen Schulen und Schulformen geht es vielerorts nach wie vor um die Bereitstellung eines angemessenen Arbeitsplatzes für die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen. Auch gilt es, den Einsatz von Schulsozialarbeiter/innen an zwei Schulen kritisch zu hinterfragen.

Eine bessere tarifliche Eingruppierung muss gefordert werden.

Nicht nur in Hinblick auf den Fachkräftemangel sind Aus – und Weiterbildung in den Blick zu nehmen, verbunden nach Berufsfeldspezifischen Fortbildungsangeboten und möglicher Supervision innerhalb der Arbeitszeit.