Seit Jahren protestieren die bremischen Lehrkräfte gegen die ständig steigenden Belastungen. Die steigenden Belastungen haben im Wesentlichen zwei Ursachen: Erstens ständig neue zusätzliche Aufgaben im außerunterrichtlichen Bereich und zweitens die völlig unzureichende Personalausstattung der Schulen und der ReBUZ als Folge der strukturellen Unterfinanzierung des bremischen Bildungswesens.
Die Ausweitung der Dokumentationsverpflichtungen, die Erarbeitung von Schulprogrammen und –profilen, die Umsetzung der Schulreform und die Einführung der Inklusion ohne ausreichende Entlastungsstunden für die dazu notwendige höhere Kooperation haben die Belastung der Beschäftigten in den letzten Jahren erheblich erhöht. Die Ausweitung des Ganztagbetriebs an Schulen kommt noch hinzu.
Die ungenügende Personalausstattung führt zu größeren Klassen und Kursen, zu einer nicht ausreichenden Vertretungsreserve, insbesondere für Sonderpädagog*innen, zu ständiger Mehrarbeit, zur Aufhebung von Doppelbesetzungen in der Inklusion, zur gleichzeitigen Mehrfachbetreuung von Klassen, zur Aufteilung von Klassen. In den ReBUZ können notwendige Stellen nicht besetzt werden, weil die Mittel dazu fehlen.
Unsere bisherigen Proteste und Aktionen konnten noch keine grundlegende Änderung dieser falschen und das öffentliche Bildungswesen gefährdenden Finanzpolitik erreichen. Wir konnten zwar weitergehende Kürzungspläne z.T. verhindern, wir konnten eine gewisse Aufstockung der Vertretungsreserve erreichen. An den grundlegenden Mängeln hat sich trotz diverser Versprechungen nichts geändert. Keine Schippe drauf, keine „200 Lehrer mehr an der Tafel“.
Diese Situation belastet die Gesundheit und führt zu Gefährdungssituationen der betroffenen Kolleg*innen und der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen, gefährdet ist auch der öffentliche Bildungsauftrag. Unser Dienstherr kommt seiner Fürsorgepflicht nicht nach. Das führt auch zur Nichteinhaltung arbeitsschutzrechtlicher Bestimmungen.