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GEW Bremerhaven

Bremerhaven bleibt bunt-Demo

Elke Suhr (GEW Bremerhaven) spricht auf der Blockade der "Hygiene Demo"

Die Corona-Pandemie zeigt wie ein Brennglas die Versäumnisse der Vergangenheit in Bezug auf die Bildungspolitik auf. Mangelnde Investitionen und eine verfehlte Personalpolitik verstärken die Auswirkungen dieser Krise jetzt deutlich. Und die Leidtragenden hier sind, wie so oft, die Kinder und damit auch deren Familien. Ich kann jede Familie verstehen, die sich jetzt einen schnellen Start in der Schule und den Kitas wünscht. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend und der Wunsch nach der alten Normalität ist groß. Für die Kinder sind neben den schulischen Aspekten, die sozialen Kontakte, die sie in der Schule mit ihren Mitschüler*innen und dem Personal haben ein sehr wichtiger Faktor für deren persönliche Entwicklung.

Das Wiedereröffnen der Schulen kann aber nur so gut gelingen, wie es unter den gegebenen baulichen und personellen Bedingungen unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen möglich ist.

Und diese Bedingungen sind an vielen Standorten nicht gut. Personalknappheit hat schon vor der Krise zu vielfachen Unterrichtsausfällen geführt. Wenn jetzt zu schnell hochgefahren wird, kann das dazu führen, dass Standorte wieder geschlossen werden müssen. Das kann nicht im Sinne der Kinder und deren Familien sein. Und als Gewerkschafterin setze ich mich für den Schutz der Beschäftigten ein. Und der Schutz, der in Schule gewährleistet werden soll, ist das Einhalten des Abstandsgebotes.
Deshalb muss an Kleingruppen festgehalten werden. Im Sinne einer nachhaltigen Öffnung der Schulen, muss auf Augenmaß gehandelt werden.
Für die, ohne Frage, notwendige Betreuung der Jüngeren muss deshalb jetzt vorhandenes nicht unterrichtendes pädagogisches Personal aufgestockt und weiteres Personal eingestellt werden, damit die Betreuung in festen Kleingruppen nachhaltig gewährleistet werden kann.
Im Sinne einer inhaltlichen Verarbeitung der Pandemie muss mit den Schüler*innen ein tieferes Verstehen der Auswirkungen im Unterricht thematisiert werden, um auch im Sinne der Demokratie ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln und die Entstehung solcher Viren und anderen Gefahren für das Leben zu begreifen. Beispielhaft genannt werden sollte hier die Zerstörung des Lebensraums von Tierarten und der Klimawandel.
Das muss jetzt aber auch dazu führen, dass jetzt, wenn sich wieder eine Art von Normalität herstellt, ein Umdenken in Bezug auf den Stellenwert von Bildung stattfinden muss und Bildung, wie auch andere Bereiche im Dienstleistungssektor, gemäß ihrer hohen Relevanz für das Leben aller Menschen anerkannt und finanziert wird. Mitarbeiter*innen im Bildungswesen sind systemrelevant.

Rede von Elke Suhr | Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen

buten und binnen
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