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GEW kritisiert Bäderkonzept

Bremen lässt Bildung davon schwimmen! GEW unterstützt offenen Brief

„Westbad-Neubau: Ausbau statt Schrumpfkur!“

Während an der einen Stelle Pläne gemacht werden bestimmte Stadtteile durch mehr familienfördernde Angebote  zu stärken und an  anderer Stelle diskutiert wird,  dass Schwimmenlernen nicht nur Sport, sondern auch überlebenswichtig ist und mehr Bremer*innen die Möglichkeit bekommen sollten, dies zu erlernen, wird  nun beschlossen, das Westbad zu verkleinern! „Das widerspricht sich nicht nur inhaltlich; das macht auch politisch unglaubwürdig, was in Bremen  im Hinblick auf wachsende Chancengleichheit wirklich getan werden soll!“ sagt dazu Ina von Boetticher, Landesvorstandssprecherin der GEW. Sie  begründet damit die Unterstützung und Mitzeichnung des Offenen Briefes zum Neubau des Westbades durch die Bildungsgewerkschaft. Dieser war Ende Mai durch den Sportverein TURA und den Gesundheitstreffpunkt West initiiert worden.

Bremen – Dass es nötig ist, die Bremer Stadtteile in unterschiedlicher Art und Weise zu stärken, um Bildungschancen und Lebensqualität zu verbessern, darüber scheinen sich Gewerkschaften und politische Parteien einig. „Doch das aktuelle Bäderkonzept ist einer der Punkte, der aufzeigt, dass der Schein trügt“, sagt die  Landesvorstandssprecherin der GEW, Ina von Boetticher.

Das Schwimmbad im Bremer Westen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, Kinder und Jugendliche lernen hier schwimmen, es wird Wassersport trainiert, Familien treffen sich im Hallen- und Freibad, Schulklassen können hier unterrichtet werden und Menschen verschiedener Generationen verbringen hier ihre Freizeit! Dass dies auf vielen Ebenen ein wichtiger Ort für den Stadtteil ist, ist unstrittig. Dieses Schwimmbad zu verkleinern ist eine Farce, und konterkariert die Pläne, den Bremer Westen als einen der sozial benachteiligten Stadtteile zu stärken!

Den Menschen würde eine wichtige Anlaufstelle für die Freizeitgestaltung, das soziale Miteinander, das Schwimmenlernen und damit auch für Bildung genommen!

In vielen Bremer Schulen findet kein Schwimmunterricht im Rahmen des Schulsports statt – nicht jede Schule verfügt über ein Schwimmbad in erreichbarer Nähe und im Rahmen des Fachkräftemangels fehlt es an der Möglichkeit, Klassen in Gruppen aufzuteilen, in denen Schwimmunterricht sinnvoll und im Rahmen der Verantwortung durchzuführen ist. Der hohe Anteil von Nichtschwimmern unter Kindern und Jugendlichen in Bremen sei beschämend. Der Studiengang Sport wurde geschlossen, sodass es auch außerhalb des Schwimmunterrichts an Sportlehrer*innen – insbesondere im Grundschulbereich – mangelt! „Um Kindern in der Schule flächendeckend das Schwimmen beizubringen, muss Bremen schlicht wieder Sportlehrer*innen ausbilden!“ fordert von Boetticher (und verweist an dieser Stelle auf vielfältige Aktionen des Runden Tisches Schulsport).Das Unibad wird ebenfalls von verschiedenen Generationen und auf unterschiedlichen sportlichen Niveaus genutzt: Die vorhandenen 50 Meter Bahnen bieten die Möglichkeit  leistungsorientiert zu trainieren, hier und im kleinen Studiobad können über den Hochschulsport Schwimmkurse für alle Altersgruppen und für einen guten Tarif gebucht werden.

Es muss ein Nebeneinander von Leistungs- und Freizeitsport für Menschen verschiedenen Alters geben! Bremen und seine Regionen stärken, Kindern und Jugendlichen verschiedener Stadtteile ernstzunehmende Möglichkeiten der Integration, der Bildung und der Perspektiven geben: Wenn dass gewollt ist, muss sowohl das West- als auch das Unibad saniert und ausgebaut werden!

Es bliebe zu hoffen, dass das Engagement der zahlreichen Unterstützer*innen die  Senatorinnen Stahmann (Sport ) und Bogedan (Bildung) überzeugten, so die GEW.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:  Ina von Boetticher • Mobilnummer: 0176 64292671