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Berufsbildung

Während unsere Bildungssenatorin gerade die Oberstufenzentren auseinander reißt und damit einen schulorganisatorischen Ansatz eliminiert, der grundsätzlich die Gleichberechtigung von beruflicher und allgemeiner Bildung beinhaltet, wird auf Bundesebene zum selben Zeitpunkt über einen Qualifikationsrahmen verhandelt, der berufsbildende und allgemeinbildende Abschlüsse vergleichbar machen soll.

Allerdings ist dieser Deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) in mehrfacher Hinsicht umstritten. Einerseits können sich Gewerkschaften, Unternehmer, Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz auf kein gemeinsames Konzept einigen. Andererseits wird befürchtet, dass der DQR, der die bundesdeutsche Variante eines Europäischen Qualifikationsrahmen darstellt, noch ganz anderen Zielen als der Vergleichbarkeit dienen soll. Ähnlich wie beim Bologna-Prozess für die Hochschulen sind negative Effekte der Modularisierung – niedrige Qualifikationsprofile für den Billiglohnsektor – nicht auszuschließen.
Das von der Fachgruppe Hauswirtschaftliche und Gewerbliche Berufsschulen erarbeitete Papier setzt sich mit diesen Problemen ausführlich auseinander. Ein Interview mit dem DGB zur Lehrstellensituation und ein Erfahrungsbericht über Sozialarbeit an einer Berufsschule ergänzen den Themenschwerpunkt.