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Fehlendes Personal führt zu Schwierigkeiten an Schulen

Arbeitsbedingungen verbessern: Personal für Bremen gewinnen!

Der Bedarf an Fachkräften in den Bremer Schulen steigt...

Foto: stocksnap.io / Creative Commons CC0

Die Bildungsbehörde stellt zwar auch im laufenden Schuljahr weiter Personal ein, aber selbst mit dem Einsatz von Menschen ohne abgeschlossene pädagogische Ausbildung sind die Lücken nicht mehr zu stopfen. Das Land Bremen muss die Arbeitsbedingungen verbessern, um Pädagog*innen nach Bremen oder aus der Teilzeit zu holen.

 

Bremen – Zu Beginn des Schuljahres 2018/19 war die Rede von 50 unbesetzten Stellen an den allgemeinbildenden Schulen der Stadt Bremen. Die GEW Bremen sieht eine mehr als viermal größere Lücke. Ein Teil der unbesetzten Stellen wird von nicht fertig ausgebildeten Lehrkräften vertreten, die beim Verein Stadtteilschule befristet beschäftigt sind und an die Schulen ausgeliehen werden. Es bleiben um die 100 gänzlich unbesetzte Stellen. Großen Personalmangel gibt es auch bei den pädagogischen Mitarbeiter*innen, die in den Schulen dringend gebraucht werden.

Ein weiteres Problem ist, dass viele neu eingestellten Kolleg*innen wegen fehlender Qualifikation oder berufsbegleitender Qualifizierung nicht voll eingesetzt werden können. Das betrifft viele der sogenannten Seiteneinsteiger*innen, die neben dem Unterricht als Lehrkräfte ausgebildet werden. Dass in schwierigeren Quartieren mehr Lehrkräfte ohne fertige Lehramtsausbildung an der Tafel stehen, legt die räumliche Verteilung des Personals des Vereins Stadtteilschule nahe: Im Bremer Westen sind rund 7 % des Kollegiums nicht fertig ausgebildete Lehrkräfte, dicht gefolgt von Bremen Nord und Ost. Im Süden und in Bremen Mitte sind es etwas weniger. Die GEW sieht diese Zahlen mit großer Sorge: „Die Kolleginnen und Kollegen an den Schulen zeigen großes Engagement und setzen sich sehr für ihre Schüler*innen ein, dennoch fehlt es an qualifiziertem Personal und Entlastung der vorhandenen Fachkräfte!“ sagt die Landesvorstandssprecherin der GEW, Ina von Boetticher. „Bisher vereinbarte Maßnahmen, die auch Schulen in sozial benachteiligten Regionen berücksichtigen, kommen noch nicht bei den Kolleg*innen an, hier muss schnellstmöglich nachgesteuert werden“ unterstreicht auch Michal Myrcik, Vorsitzender des Personalrats Schulen, die Situation.

Um dem Fachkräftemangel kurzfristig zu begegnen, ist es entscheidend, Teilzeitkräften mit besseren Bedingungen im Schulalltag das Aufstocken ihrer Stundenanzahl zu ermöglichen. Nachdem auf Druck der GEW bereits die Zahl der Lehramtsreferendare erhöht wurde, muss nun die Bremer Universität ihr Angebot an lehrerbildenden Studiengängen und Studienplätzen erhöhen, damit der Lehrkräftemangel perspektivisch überwunden wird. Dies durchzusetzen ist eine Aufgabe des Senats. Im Wettbewerb um fertig ausgebildete Lehrkräfte muss Bremen zudem bei der Besoldung und bei der Arbeitszeit von Lehrkräften nachbessern, denn Niedersachsen bietet deutlich bessere Bedingungen.

Für Nachfragen steht zur Verfügung: Ina von Boetticher  | 0171-8397194