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Bürgerschaftswahl

“AfD unerwünscht”

Proteste gegen Podiumsdiskussion am Schulzentrum Walle

Zahlreiche Menschen haben vor dem und im Schulzentrum Walle gegen die Einladung eines AfD-Vertreters zu einer Podiumsdiskussion zur Bürgerschaftswahl demonstriert. Die Schule hatte die rechtspopulistische Partei  Alternative für Deutschland (AfD) mit der Begründung, alle im Bundestag vertretenen Parteien zu berücksichtigen, zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Daraufhin rief die Gesamtschülervertretung Bremen (GSV) zu einer Demonstration auf. Ihrem Aufruf folgten neben Schülern des Schulzentrums auch die Gruppe „Omas gegen Rechts“ und das Aktionsbündnis gegen ein mögliches AfD-Büro in Walle. Die GSV forderte die Schulleitung auf, eine Erklärung abzugeben, dass sie keine AfD in den Schulen haben will. „Wir sind heute hier, weil wir eine Schule ohne AfD fordern“, rief eine Schülerin von der GSV den Demonstranten zu. „Die Partei verstößt immer wieder gegen unsere Verfassung und missachtet den Rechtsstaat. Sie ist sexistisch, homophob und rassistisch!“ Ein Transparent mit der Aufschrift „Wegen AfD heute außer Betrieb“ wurde der Plakette „Schule ohne Rassismus“ am Schuleingang hinzugefügt. Das Ganze erzeugte einen großen Medienrummel.

 

Vorausgegangen war ein Streit zwischen Schülern und Schulleiter Matthias Möller, der die AfD zu der Diskussion eingeladen hatte. Die Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Kai Wargalla hatte daraufhin ihre Teilnahme abgesagt. „Es gab ein Treffen mit zwei Schülerinnen und das war in Ordnung. Einladen oder nicht? Da waren die Positionen einfach unterschiedlich“, sagt Schulleiter Matthias Möller. „DieAfD ist eine demokratisch gewählte Partei, und es bedarf einer Auseinandersetzung. Ich habe auch das Vertrauen in meine Schüler, dass sie die Argumente der Parteien verstehen.“ Die Schüler wandten sich daraufhin an die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und fanden dort Unterstützung. „Aus zwei Gründen finde ich das Verhalten der Schulleitung absolut irritierend“, sagte der Landesvorstandssprecher der GEW, Christian Gloede. „Die AfD ist antidemokratisch und erhält schon genug Aufmerksamkeit. Sie ist stärkste Oppositionspartei im Bundestag. Dann fragt man sich: Warum ausgerechnet in Walle? Hier wird schon lange gegen die Eröffnung eines AfD-Büros gekämpft. Mit den Positionen muss man sich auseinandersetzen, aber das ginge auch anders.“