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2. Bremer SchulsozialarbeiterInnen-Fachtag

Ende Juni fand bereits zum zweiten Mal ein Fachtag der SchulsozialarbeiterInnen in Bremen statt. Über 100 SchulsozialarbeiterInnen, SozialpädagogInnen und andere sozialpädagogische Fachkräfte trafen zusammen, um eine aktuelle Positionsbestimmung im differenzierten Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit und eine Rollenklärung im Umfeld vielfältiger Erwartungen und Anforderungen an SchulsozialarbeiterInnen vorzunehmen.

Eingeleitet wurde der Fachtag durch entsprechende Vorträge von Prof. Dr. Karsten Speck von der Uni Oldenburg und Prof. Dr. Herbert Bassarak von der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit, die sehr inhalts- und faktenreich waren (wenn es auch Kritik an der Methodik der Vorträge gab). Die Notwendigkeit des eigenständigen sozialpädagogischen Auftrages von Sozialarbeit auch und gerade an der Schule wurde besonders betont. Hierbei ging es nicht nur um konzeptionelle sozialpädagogische Fragen, sondern auch um die konkreten organisatorischen und materiellen Rahmenbedingungen sowie um die oft unzureichenden Arbeits- und Anstellungsbedingungen von SchulsozialarbeiterInnen. Die wichtige Funktion der GEW bei der Unterstützung der SchulsozialarbeiterInnen wurde dabei von verschiedenen Seiten hervorgehoben.

Im zweiten Teil des Fachtags wurden offene Workshops zu Konzepten und Ideen zur Schulsozialarbeit - sogenannte Barcamps - angeboten. Hier konnten die TeilnehmerInnen spontan eigene Fragestellungen zur Schulsozialarbeit aus ihrem eigenen Erfahrungsbereich zur Diskussion stellen. Dabei fand eine sehr konkrete produktive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Erfahrungen statt.
Insgesamt war dieser Fachtag eine sehr gelungener Mischung aus Fortbildung, Selbstvergewisserung, Erfahrungsaustausch und Vernetzung für die SchulsozialarbeiterInnen in Bremen. Fortsetzung folgt!

Forderungen zur Schulsozialarbeit in Bremen

1. Arbeits- und Anstellungsbedingungen für SchulsozialarbeiterInnen

  • Gemeinsame Anstellungsstrukturen
    (sozialpädagogische Träger – Senatorin für Bildung)
  • gesichertes Budget
  • volle Stellen
  • feste unbefristete Stellen / Kontinuität der Arbeit
  • Eingruppierung unter Berücksichtigung des besonderen Arbeitsfeldes Schule (EG 10 statt EG 9)

2. Konzeptionelle Bedingungen für Schulsozialarbeit

  • Entwicklung eines gemeinsamen sozialpädagogischen Konzepts (Ziele, Zielgruppen, Standards)
  • Entwicklung eines Arbeitsprofils/ Aufgabenbeschreibung
  • Verankerung des eigenständigen sozialpädagogischen Auftrages von Schulsozialarbeit /Jugendhilfe in Schulgesetzen u.ä.

3. Fachaufsicht, Fortbildung und Supervision für SchulsozialarbeiterInnen

  • einheitliche sozialpädagogische Fachaufsicht und Unterstützung (unabhängig von Schulaufsicht)
  • regelmäßige Supervision
  • regelmäßige Fortbildungsangebote
  • Tandem-Fobis mit Lehrkraft bzw. Dreifach-Fobis mit Lehrkraft und ErzieherIn

4. Kooperation

  • gleichberechtigte Kooperation mit Lehrkräften (keine hierarchische Abhängigkeit)
  • eigenständige Kooperation mit außerschulischen Institutionen u. ä.
  • Unabhängigkeit von Unterrichtsvorgaben
  • Koordination für alle Schulsozialarbeiter/Sozialpädagogen (nicht nur von BuT/ "Bildung und Teilhabe")

5. Personelle, räumliche und materielle Rahmenbedingungen

  • einheitliche Rahmenbedingungen für alle SchulsozialarbeiterInnen
  • ausreichende Räume
  • ausreichende materiell-technische Ausstattung,
  • ausreichende Sachmittel
  • eigene Funktionsstellen für sozialpädagogische Arbeitsbereiche in Schulen (z. B. Konrektor, Mitglied der Schulleitung)

Info | Info | Info

  • Weitere Informationen zur Schulsozialarbeit in Bremen gibt es unter: www.schuso-bremen.de
  • Eine Dokumentation der Fachtagung ist ab sofort unter http://pad.jugendinfo.de/Schulsozialarbeit einzusehen.
  • Wichtige Informationen und Anregungen zur Schulsozialarbeit gibt es auch in der GEW-Broschüre: "Schulsozialarbeit wirkt!" mit Beiträgen u.a. von ReferentInnen des 1. und 2. Bremer SchulsozialarbeiterInnen-Fachtages (erhältlich in der GEW-Geschäftsstelle.