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PÜersonalversammlung und Protest

Kritische Fragen an die Bildungssenatorin Fragen

Große Personalversammlung in der ÖVB-Arena und GEW-Protestaktionen

Die „große“ Personalversammlung (PV) stand unter dem Motto „Schule im Krisenmodus. Überlastung ohne Ende. Jetzt reicht es!“ Geschätzte 3000 Beschäftigte waren gekommen. Haupttagesordnungspunkt war das Interview von Angelika Hanauer und Jörn Lütjens mit Bildungssenatorin Sascha Aulepp. Viel Hoffnung auf Besserung an den Schulen war aber unter den Zuhörer:innen auch nach dem Gespräch nicht zu spüren. Zu vage blieb die Senatorin in ihren Ankündigungen. Zu häufig sagte sie: „Das müssen wir uns jetzt einmal genau ansehen.“ Dennoch hofft und erwartet der Personalrat Schulen, dass bis zur Bürgerschaftswahl am 14. Mai tragfähige Konzepte entwickelt werden, die über das kurzfristige Stopfen von Personallücken mit minder- oder nachqualifiziertem Personal deutlich hinausgehen.

Protest in Bremen

Im Anschluss gab es eine GEW-Protestaktion vor dem Eingang der ÖVB-Arena (Stadthalle). Viele Kolleg:innen zeigten erst bei und dann nach der PV große Transparente, auf denen sie Verbesserungen einforderten. „Es kann kein ,Weiter so‘ geben, die Belastungsgrenzen sind vielerorts überschritten“, forderte Landessprecherin Barbara Schüll. „Die fehlenden Investitionen der letzten Jahrzehnte führen jetzt zu katastrophalen Zuständen in den Bildungseinrichtungen. Fehlende Zeit für Bindungsarbeit, gerade in den Grund- und Oberschulen, trägt auch dazu bei, dass kein gutes Lernklima entstehen kann. Die Folge: Viele Kinder bleiben ohne hinreichende Grundbildung im Lesen, Schreiben und Rechnen und als Konsequenz eine stetig wachsende Anzahl von Jugendlichen ohne Schulabschluss.

Protest in Bremerhaven

Schulisches Personal ging auch in Bremerhaven auf die Straße, um deutlich zu machen, dass das Bildungssystem nur noch abgedreht ist. Eine Gruppe von Lehrkräften und pädagogische Fachkräfte versammelte sich am Rande des Weihnachtsmarktes, um auf die wahnsinnigen Bedingungen im schulischen Alltag aufmerksam zu machen. „Viele Schüler:innen bekommen schon lange nicht mehr das, was sie benötigen, weil nicht ausreichend Fachpersonal und kaum noch Sonderpädagog:innen vorhanden sind“, sagte Landessprecherin Elke Suhr. Das Personal ist frustriert über die eigene fehlende pädagogische Wirksamkeit und entsetzt darüber, dass in dieser Situation die Anforderungen an die Schüler:innen noch weiter erhöht werden, wie z.B. beim Abitur. Peer Jaschinski, Stadtverbandssprecher der GEW: „Wir erwarten jetzt von der Politik, dass sie an die Zukunft denkt, im Interesse der Kinder und Jugendlichen, die auch ohne Bildungskatastrophe in eine unsichere Zukunft blicken. Deshalb müssen jetzt nicht nur landes-, sondern auch bundesweit die Ausbildungs- und Qualifizierungskapazitäten für alle pädagogischen Berufe ausgebaut und die schulischen Arbeitsplätze attraktiver gestaltet werden.“