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Frischluft

Jetzt aber: Armut wird beseitigt, der Sozialismus kann kommen

Schwester zur Freiheit zur Sonne

Lesen bildet. Da lese ich doch gerade einen wundersamen Aufsatz mit dem Titel: „Totgesagte leben länger“ von der Online-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Posthum? Bezieht sich das auf das Abschneiden der SPD bei der letzten Wahl? Johannes Hesters, Schulz, „Sieling regiert Bremen kompetent“, oder „jetzt will ich lieber doch nicht regieren“? „Ich übernehme Verantwortung“ bla bla und… „trete zurück“. Alter Hut ist das, schon von Börnsen so vorexerziert.

Zaghaft, doch der Sozialismus kommt

Aber die Nr.2 der Wahl-Liste Frau Bogedan ist noch da. Und haut mutig das Leitbild raus: „Demokratischer Sozialismus“! Ui, ui, ui - Sozialismus. Das wird man doch als SPD-Frontfrau noch sagen dürfen?! Und es kommt noch viel dicker: „Für Soziale Demokratien ist der schlanke Staat mit nur minimaler sozialer Absicherung und Primat des Marktes daher keine Alternative.“ Nota bene: Primat, nicht Primark! Das finden wir Lohnabhängige natürlich hervorragend, endlich sagt mal eine von den anderen wie es für uns ist. Also gibt es dann keine prekären Jobs, keinen Billiglohn, keine armen Rentner und auch keine Tafeln mehr. Ja, die Armut verschwindet? Frohlocket und jauchzet bitte, auch ihr Prekären (Studis, Seiteneinsteiger…) an den Schulen. Unsere Herzen gehen auf. „Ja is denn scho wieder Weihnacht“ (Kaiser Franz Beckenbauer)?

Und was muss die Regierung jetzt gegen Armut tun? „Im Sinne der Ziele Sozialer Demokratie muss diese Kluft (zwischen arm und reich) geschlossen werden, um eine soziale Abkopplung ganzer Mileus zu verhindern.“ Jawoll ja. Und sie will natürlich die „Bildungsausgaben erhöhen“. Hört, hört, besser lest, lest.

Nur, das alles erscheint mir doch einen Hauch zu mutig. Ein frecher sozialer Gedanke giert hier nach Bühnenpräsenz, ungewohnt unangepasst formuliert. Das traute ich keinem mehr zu im SPD-Politzirkus. Selbst die Linke, Frau Vogt, erhängt sich, Marke hin- Marke her, eine Haake-Beck-Schürze um und eröffnet den Freimarkt. Is sie jetzt ozopft? NSA? Reklame muss sein, machen doch alle. Den Markenkern anzapfen.

Also kurz gesagt, wem haben wir diesen überraschend offenen Artikel zu verdanken?

Man glaubt es kaum (Heino Jäger)

Tusch, Tatatata: Meine und deine Bildungssenatorin hat’s geschrieben. Applaus, Chapeau, Hut ab, jubilier, Glückwunsch, weiter so, super. Lesen bitte unter https://library.fes.de/pdf-files/akademie/online/06090.pdf

Endlich mal Eine mit Rückgrat, die den Genossen mal zeigt wo noch der sozialistische Hammer hängt oder feiern wir hier den Hau- den- Lukas-Hammer vom Freimarkt. Wo holt der Dingsbums gleich noch den roten Most. Das durfte und musste ja wohl mal geschrieben werden? Wer möchte schon abgekoppelte Milieus.

Oder sind es doch Fake-News? Mir schwant nichts Gutes.

Ohjemine! Ohjemine, ogottogott.     

Bogedans Mutschrift ist von 2007(!!!)! Ach so, ja dann! Da wusste sie noch nicht was auf uns zukommt, als Senatorin. Also, was schert sie, mich und euch ihr Geschwätz von gestern. Ihre Meinung hat sich eben nach 13 Jahren geändert. Ihr habt euch 2007 auch nicht vegan ernährt. Oder denkt sie so, kann es aber nicht mehr öffentlich äußern? Nur Zuhause. Fast hätte ich mich in der Bildungssenatorin total getäuscht. Schwamm drüber.

Now something not completly different: Im Bremer Westen ging die Sonne unter

Und jetzt schalten wir noch einmal an den Standort Exzellenz-Containeroberschule Ohlenhof in Gröpelingen, vollmundig in eingeschlagenen Kreisen auch Schampus-Campus genannt. Unser Chronist vermeldet und zitiert einen Staatsrat Othmer im November 2011(!) mit der Aussage: „Wir können es schaffen innerhalb von zwei oder drei Jahren das Gebäude komplett fertig stehen zu haben.“ Er konnte nicht, die Schule ist nicht gebaut, er ist schon lange samt dem ganzen Planungsgesindel verschwunden! Und jetzt starb er auch noch vor Vollendung seiner Weissagung. Die damals Eingeschulten haben nie ein Schulgebäude gesehen. Unsere Narrenuhr haben wir auf 11.11.2011 gestellt, wir befanden uns aktuell am 11.11.2019 acht Jahre und 2740 Tage danach, plus ca. 90, denn die Uhr läuft und läuft. Und wenn die Oberschule steht, ev. in zwei oder drei Jahren, dann wird die Grundschule daneben fertig saniert, also ca. zehn Jahre nach Renovierungsbeginn. Das nennen wir, siehe oben, den Brennpunkt richtig aufwerten, die Armut angehen, Milieus ankoppeln. Von Senatorinnen, Staatsräten, Schulaufsichten, Beiratsfürsten und anderen Spinnern lernen heißt eben siegen (gesprochen siechen) lernen. Man kann gar nicht so viel essen wie man ….