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Vorwort

Internationale Solidarität in der Bildung

In Erinnerung an Salvador Allende

Vor fünfzig Jahren gelang es dem chilenischen General Augusto Pinochet, eine Militärdiktatur zu errichten. Der Schwerpunkt in dieser Ausgabe soll, unter anderem, einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass dieser vom Westen unterstützte, mindestens geduldete Putsch nicht in Vergessenheit gerät. Zehntausende von Oppositionellen wurden gefoltert und umgebracht. Die Junta überließ das Land in den folgenden Jahren den sogenannten „Chicago Boys“ der neoliberalen Schule, die ihre wirtschaftsliberalen Rezepte unter dem Schutz der Generäle erproben konnten. Hatte die Regierung Salvador Allendes auf sozialen Wohnungsbau, Milchrationen für arme Kinder, Wiedergewinnung der Souveränität über die von ausländischen Konzernen kontrollierten Rohstoffe gesetzt, so wurde nun allseitige Privatisierung, auch des Bildungswesens, verordnet. Gewerkschaftliche Rechte wurden eingeschränkt.

 

Zwei längere Interviews in diesem Heft erinnern an diese Zeit und greifen auch die aktuelle Lage in Chile auf, wo um eine neue Verfassung gerungen wird. Auf den damit verbundenen politischen Auseinandersetzungen liegt immer noch der Schatten der Diktatur. Auf keiner Demonstration fehlen die Schilder mit der Frage „Donde estan?“ - Wo sind sie? Gemeint sind die Verschwundenen, Opfer staatlicher Repression, deren Leichen von Pinochets Schergen „entsorgt“ wurden, um Spuren zu verwischen. Der fünzigste Jahrestag des Putsches wäre auch ein guter Anlass, das Thema in der politischen Bildung zu behandeln.

 

Natürlich werfen wir in unserem Schwerpunkt, wie jedes Jahr, auch einen Blick auf Auslandschulen und den Stand der Bildung in anderen Ländern.

 

Die Kollegien in den Bremer Bildungseinrichtungen müssen internationaler werden, auch um den Lehrkräftemangel zu lindern. Bei der Anerkennung ausländische Abschlüsse gibt es noch einiges zu verbessern, aber zuletzt wurde der Einstieg von neuen Pädagog:innen mit ausländischen Wurzeln erleichtert. Das ist gut so, denn sie bringen oft wertvolle Berufserfahrungen mit. Die Redaktion hat einige von ihnen befragt und unsere Fotografin Susanne Carstensen hat sie – wie gewohnt - gut in Szene gesetzt.

 

Die Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen und dabei wieder den einen oder anderen Erkenntnisgewinn. Über Rückmeldungen, Anregungen und andere Hinweise - nicht nur zu diesem Schwerpunkt - freuen wir uns.