Zum Inhalt springen

Integration der Flüchtlingskinder: Die GEW fordert ein Konzept und ausreichende Finanzierung

In der kommenden Woche wird sich der Senat mit dem Nachtragshaushalt 2015 und der Haushaltsplanung für 2016/17 befassen. Die GEW warnt nachdrücklich davor, angesichts der gestiegenen Flüchtlingszahlen mit halbherzigen Notprogrammen zu reagieren. Bis zu 4000 Kinder und Jugendliche brauchen allein im Jahr 2015 Deutsch-Vorkurse. Die meisten von ihnen werden dauerhaft im Schulsystem und in der Berufsvorbereitung bleiben. Schon jetzt sind viele an den Schulen, ohne dass die dafür notwendigen zusätzlichen pädagogischen Kräfte eingestellt wurden. Bisher wurde von der Senatorin für Kinder und Bildung noch kein Konzept zur Bewältigung dieser Aufgabe vorgelegt. Deshalb hat die GEW heute in einem offenen Brief der Mitgliederversammlung Schule der GEW Bremen detaillierte Forderungen an den Senat übergeben.

Bremen – Vor allem muss in den Finanzberatungen berücksichtigt werden, dass für ca. 4000 Kinder und Jugendliche ein Zusatzbedarf von mindestens 25 Mio. € benötigt wird, wenn die ohnehin mangelhafte Finanzausstattung der Bremer Schulen nicht noch weiter verschlechtert werden soll (6300 € im Jahr pro SchülerIn, in den anderen beiden Stadtstaaten 7400 €) (1). Wird dieser Bedarf nicht finanziert, drohen für alle Bremer SchülerInnen weitere erhebliche Standardverschlech­terungen. Begonnene Reformen, wie die Inklusion und der Aufbau der Oberschule sind massiv gefährdet. Das trifft insbesondere die Schulen in Stadtteilen mit hoher Armutsquote.

Die 200 vom Bürgermeister versprochenen Lehrerstellen (von denen bisher zum 01.02.2016 nur 120 finanziert sind) werden nicht ausreichen. Sie waren schon vor dem Flüchtlingsstrom zugesagt, um den Unterrichtsausfall zu vermindern und die Inklusion abzusichern.

Jetzt ist eine drastische Zusatzfinanzierung nötig. Die GEW fordert den Senat auf, die erforderlichen Mittel einzuplanen und bei der Bundesregierung auf entsprechende Zuschüsse zu dringen.

(1) Bildungsfinanzbericht 2014 des Statistischen Bundesamtes)

Offener Brief an den Senat

siehe nebenstehende pdf