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Personalversammlungen in Brermen

Herausforderungen und Veränderungen im Bildungsbereich

Am 25. September 2024 fanden in Bremen zwei zentrale Teilpersonalversammlungen statt, die die drängenden Herausforderungen im Bildungsbereich thematisierten. Die Landesvorstandssprecher*innen der GEW Bremen Ramona Seeger und Fabian Kinz wiesen auf den sehr gut besuchten Versammlungen in eindringlichen Reden auf die prekäre Lage der Beschäftigten hin und warnten vor der wachsende Einflussnahme rechtsextremer Parteien auf den schulischen Kontext. Beide Redner forderten dringend Maßnahmen und Reformen, um die Qualität der Bildung in Bremen zu sichern und die Arbeitsbedingungen für alle Fachkräfte zu verbessern.

Kämpferisch für bessere Arbeitsbedingungen: Personalrat Schulen informiert

Bei den Teilpersonalversammlungen in Bremen standen zentrale Themen auf der Agenda, die die Arbeitsbedingungen nachhaltig beeinflussen. Der Personalrat Schulen informierte über den Stand der Verhandlungen mit der senatorischen Behörde in Sachen Arbeitszeiterfassung, die Möglichkeit und Wichtigkeit, Gefährdungsanzeigen einzureichen und stellte die Ergebnisse der Teilzeitumfrage unter Schulbeschäftigten vor. 
Kämpferisch wurden sowohl bei der TP-V für Lehrkräfte als auch bei der anschließenden TP-V für pädagogische Mitarbeiter*innen und dem nicht unterrichtenden Personal weitreichende Forderung zur Verbesserung der Arbeitsbedinungen für Teilzeitbeschäftigte verabschiedet.Die Anwesenden zeigten sich kämpferisch und einig: Es ist an der Zeit, gemeinsam für verbesserte Arbeitsbedingungen zu kämpfen und die Stimme für eine gerechte und nachhaltige Bildung zu erheben!

In zwei eindringlichen GEW-Reden wies Fabian Kinz, Landesvorstandssprecher der GEW Bremen, auf die prekäre Lage der Beschäftigten hin, die unter unzureichenden Arbeitsbedingungen leiden. Ramona Seeger, ebenfalls von der GEW, informierte über die Debatte um „Neutralität“ im Klassenzimmer. Sie verwies auf die Besorgnis über die wachsende Einflussnahme rechtsextremer Parteien auf den schulischen Kontext und forderte eine klare Haltung der Lehrkräfte. „Demokratiebildung ist zentral, und Lehrkräfte müssen nicht neutral sein“, stellte Seeger klar. Beide Redner forderten dringend Maßnahmen und Reformen, um die Qualität der Bildung in Bremen zu sichern und die Arbeitsbedingungen für alle Fachkräfte zu verbessern.

Herausforderungen im Bildungsbereich: GEW Bremen fordert Umdenken und sofortige Maßnahmen

Am 25. September 2024 wurden bei den Teilpersonalversammlungen für Lehrkräfte sowie bei der sich anschließenden TP-V für pädagogische Mitarbeiter*innen und dem nicht unterrichtenden Personal drängende Themen angesprochen, die die Bildungslandschaft in Bremen beleuchten. Fabian Kinz, Landesvorstandssprecher der GEW Bremen, machte in seiner Rede deutlich, wie sehr die Beschäftigten an Schulen unter den aktuellen Bedingungen leiden.

„Wir sind als GEW eine Gewerkschaft für alle Beschäftigten an Schule – alle Berufsgruppen - Lehrkräfte, Erzieher*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Fachkräfte für Inklusion, pädagogische Mitarbeiter*innen und Verwaltungskräfte - sind in ihren vielschichtigen Professionen wichtige Stützen und das Fundament guter Bildung für die Kinder und Jugendlichen. Sie verdienen gesundheitserhaltende und wertschätzende Arbeitsbedingungen“, 

sagte Kinz und betonte, dass die derzeitige Situation nicht länger hinnehmbar sei. Insbesondere die neugegründeten Schulen stünden vor enormen Herausforderungen. „Ein Skandal ist, dass selbst zugesagte Entlastungsstunden für Neugründungen von Schulen nicht im versprochenen Umfang zugewiesen worden sind“, kritisierte Kinz. Die mangelnde Ausstattung der Schulen, etwa fehlende digitale Endgeräte, sei alarmierend.

Er warnte vor den Folgen der laufenden Haushaltssperre: „Das Zeichen der Hilflosigkeit, welches durch die Haushaltssperre gesetzt wird, verdeutlicht die Überforderung der politisch Verantwortlichen.“ Die Folgen für die Bildung seien gravierend. „Wir sehen keine Strategien, um zukünftig gute Bildung zu garantieren“, so Kinz. Besonders besorgt äußerte er sich über die steigenden Schüler*innenzahlen und den damit verbundenen Rechtsanspruch auf Ganztag ab Januar 2026, der „extrem viel Geld kosten“ wird.

In der nachfolgenden TP-V für pädagogische Mitarbeiter*innen und dem nicht unterrichtenden Personal äußert Kinz ähnliche Befürchtungen hinsichtlich der völlig mangelhaft ausgestatteten Bildungsbedingungen. 
„Wir stehen vor extremen strukturellen und fachlichen Herausforderungen“, sagte der GEW-Sprecher und wies auf die unzureichende finanzielle Ausstattung hin. 

„Jetzt schon sind Qualitätsstandards gefährdet, die tagtägliche Beziehungsarbeit zum Kind wird extrem beeinträchtigt“, 

warnte er.

Die Forderungen an die Politik sind klar: „Wir fordern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für pädagogische Fachkräfte“, Es könne nicht sein, dass Beschäftigte an Schulen in ihrer Profession lediglich eine Mangelverwaltung erleben und dadurch zu wenig professionelle Selbstwirksamkeit erfahren können. Minimalstandards wie eine angemessene Bezahlung und die Sicherstellung von Weiterbildungsmöglichkeiten während der Arbeitszeit müssten ebenso gesichert sein. wie der verbesserte Zugang zu Qualifikationsprozessen für Quereinsteigende, um wirksam und nachhaltig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

„Ohne Maßnahmen wie diese wird es schwer werden, die Anforderungen des Ganztagsförderungsgesetzes zu erfüllen“, betonte Kinz und forderte ein sofortiges Handeln der Politik: 

„Die Zukunftsperspektiven der Kinder und das Bildungssystem in Bremen müssen nachhaltig gestaltet werden!“

Abschließend rief Kinz alle Beschäftigten dazu auf, sich zu organisieren: „Je stärker wir sind, desto mehr können wir erreichen – für bessere Arbeitsbedingungen!“

Die klare Botschaft aus beiden Reden ist unmissverständlich: Der Bildungsbereich in Bremen benötigt dringend Reformen, um die Qualität der Bildung und die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte zu sichern.

Lehrkräfte am politischen Scheideweg: Ramona Seeger fordert klare Haltung gegen Rechtsextremismus

In einer eindringlichen Rede auf der TPV Lehrkräfte in Bremen am 25. September 2024 hat Ramona Seeger, Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen, auf die alarmierenden Ergebnisse der Landtagswahlen in Ostdeutschland reagiert. 

"Deutschland steht an einem politischen Scheideweg", 

betonte Seeger, als sie die beunruhigende Tatsache ansprach, dass eine rechtsextreme Partei erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte.

Seeger kritisierte die wachsende Einflussnahme der AfD auf den schulischen Kontext, insbesondere durch "Meldeportale, Hetzkampagnen und eine umfassende Social-Media-Offensive". In diesem Zusammenhang rief sie die Lehrkräfte auf, nicht nur zu reagieren, sondern aktiv zu handeln: 

"Lehrkräfte müssen nicht neutral sein! Und – jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter – das sollen wir auch gar nicht."

Demokratiebildung sei ein zentraler Bestandteil des staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags, erklärte Seeger. Sie verwies auf Artikel 26 der Bremischen Landesverfassung, der zur Achtung der Menschenwürde und zur sozialen Gerechtigkeit aufruft.

 "Es gibt keine Neutralität vor den Werten des Grundgesetzes", 

machte sie klar und stellte die Frage: 

"Woher kommt dann der Irrglaube, beim Unterrichten politisch neutral sein zu müssen?"

Ein häufig zitiertes Argument in diesem Kontext ist der „Beutelsbacher Konsens“, der drei Prinzipien politischer Bildung formuliert: 

  • das Überwältigungsverbot [Ich darf also SuS nicht indoktrinieren],
  • das Kontroversitätsgebot [Ich muss kontroverse Themen im Unterricht auch kontrovers darstellen. Anders formuliert: Ich darf meine eigene politische Meinung ausdrücken, diese aber nicht als allgemeingültig darstellen.]
  • und das Ziel, Schüler*innen zur politischen Teilhabe zu befähigen. 

"Der Beutelsbacher Konsens schreibt uns keine politische Neutralität vor!", erklärte Seeger entschieden.

Sie führte aus: 

"Die AfD ist eine Partei mit verfassungsfeindlichen Tendenzen – das dürfen Lehrkräfte im Klassenraum auch so sagen." 

In ihrem Appell an die Kolleg*innen forderte sie dazu auf, "rechten Inhalten demokratische Werte entgegenzusetzen" und eine klare Haltung gegen Rassismus, Sexismus und menschenverachtende Aussagen zu zeigen. 
"Lasst uns Raum geben zum kontroversen, kriteriengeleiteten Diskutieren. Denn das kommt derzeit leider viel zu kurz!"

Mit diesen Worten schloss Seeger ihre Rede und hinterließ bei den Anwesenden den dringlichen Auftrag, sich aktiv für die demokratischen Werte einzusetzen, die das Fundament unserer Gesellschaft bilden.