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Fachkräftemangel

Gleichstellung von Pädagog:innen mit internationalen Berufsqualifikationen

Eine Veranstaltung der GEW Bremen für migrierte Lehrkäfte in Kooperation mit Akteur:innen der Bremer Bildungslandschaft und der Senatorin für Kinder und Bildung 

Die Zahl der Menschen, die als ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer nach Deutschland zugewandert sind und die ihren Beruf hier ausüben wollen und könnten, ist beträchtlich. Diese Menschen schnell für eine Tätigkeit in einer Bremer oder Bremerhavener Schule zu gewinnen ist das gemeinsame Ziel von GEW Bremen und der Senatorin für Kinder und Bildung.

Um die künftigen Lehrkräfte über Voraussetzungen, Chancen und Möglichkeiten einer Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu informieren fand am gestrigen Montag, 20.2.2023, im Tivolisaal des Gewerkschaftshauses eine gemeinsame Informationsveranstaltung statt. Anlässlich dessen gaben Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp und die GEW-Landesvorsitzenden Elke Suhr und Barbara Schüll eine gemeinsame Erklärung ab (s. unten).

Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp:

„Bei uns leben sehr viele Menschen, die einen pädagogischen Abschluss im Ausland erworben haben. Diese Menschen brauchen wir in Bremens Schulen. Gerade da, wo Kinder mit unterschiedlichsten Sprachen aufwachsen und zur Schule gehen. Deshalb müssen wir kreative Wege gehen, um sie schnell in unsere Schulen zu holen.“

Die GEW-Landessprecherin Elke Suhr ergänzt:

„Die Diversität unserer Schüler:innen muss sich endlich auch im Personal widerspiegeln. Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist hierfür ein großer Schritt in die richtige Richtung.“

Weil es in den meisten Ländern üblich ist, dass eine Lehrkraft nur in einem Fach ausgebildet wird, werden in Bremen jetzt auch Menschen mit einer Lehrbefähigung in einem Fach eingestellt und erhalten die Möglichkeit, sich berufsbegleitend weiter zu qualifizieren. Um die neuen Lehrkräfte dabei konkret unterstützen zu können, erhalten ihre Mentor:innen an den Schulen zwei Entlastungsstunden – vergleichbar mit dem „back to school“-Programm der Stadtgemeinde Bremen oder der „Berufseinstiegsphase“ in Bremerhaven.

Aber es gilt, den Weg zur Anerkennung der Berufsqualifikation sowie die Einstellung der Kolleginnen und Kollegen weiter zu erleichtern. Die Senatorin für Kinder und Bildung und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bremen werden gemeinsam nach wie vor bestehende Hürden identifizieren und abbauen.

Kinder- und Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp:

„Ab sofort werden Lehrkräfte schon bei Vorliegen des Sprachniveaus Deutsch C1 in Bremen eingestellt. Sie können sich dann berufsbegleitend zum Sprachniveau C2 weiterqualifizieren. Außerdem werden wir Berufserfahrung noch stärker als bisher bei der Anerkennung berücksichtigen.“

Barbara Schüll (GEW-Landessprecherin) abschließend:

„Wir hoffen, dass durch die geplanten Maßnahmen ein weiterer wichtiger und längst überfälliger Schritt Richtung Integration gegangen wird. Kolleginnen und Kollegen brauchen die Akzeptanz und Anerkennung ihrer Qualifikation.“

Für Nachfragen steht zur Verfügung:   

Elke Suhr  |  Landesvorstandssprecherin
Barbara Schüll  |  Landesvorstandssprecherin

 

 

 

Gleichstellung von Pädagog:innen mit internationalen Berufsqualifikationen!

Die Zahl der Menschen, die als ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer nach Deutschland zugewandert sind und die ihren Beruf hier ausüben wollen und könnten, ist beträchtlich. Diese Menschen schnell für eine Tätigkeit in einer Bremer Schule zu gewinnen ist unser gemeinsames Ziel.

Wir machen uns gemeinsam stark für eine Gleichstellung von Pädagog:innen mit Migrationshintergrund. Wir sind der Ansicht, dass sich ihr Anteil in unseren Bildungseinrichtungen deutlich erhöhen soll. Mit Blick auf den Fachkräfte-Bedarf, die mangelnde Diversität im Bildungsbereich und im öffentlichen Dienst allgemein sowie die häufige Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte ist dieses Ziel aktueller denn je.

Wir wollen auch den potentiellen Bedürfnissen migrierter Lehrkräfte mehr Aufmerksamkeit schenken. Gerade bei der Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen gibt es riesige Hürden. Das geht nicht nur zu Lasten der betroffenen Kolleg:innen, damit werden auch riesige Chancen für das gesamte Bildungssystem verschenkt.

Wir wollen grundsätzlich in allen Bereichen nach Verbesserungsmöglichkeiten der Anerkennungs- und Beschäftigungspraxis dieser Kolleg:innen suchen. Gemeinsam werden wir uns für eine entsprechende Anpassung der Rechtsgrundlagen, die für die Anerkennung ausländischer Lehrkräfteberufsqualifikationen bestehen, in diesem Sinne einsetzen.
Die Verbesserung der Möglichkeiten, Menschen mit einer Lehrbefähigung in einem Fach sowie einer Sprachkompetenz auf C1-Niveau einzustellen, sind ein erster wichtiger Schritt.

Gemeinsames Ziel bleibt es, den Anteil von Ein-Fach-Lehrkräften im bremischen Schulsystem deutlich zu erhöhen und dabei eine Benachteiligung von Ein-Fach-Lehrkräften gegenüber anderen Beschäftigten zu verringern. Insgesamt streben wir für möglichst alle Lehrkräfte die Gleichwertigkeit ihrer Lehramtsqualifikation mit der von regelhaft ausgebildeten Lehrkräften an.

Sascha Karolin Aulepp | Senatorin für Kinder und Bildung

Barbara Schüll und Elke Suhr | Landessprecherinnen der GEW

Veranstaltung: Anerkennung ausländischer Abschlüsse

Mit der großen Zuwanderungswelle 2015 haben wir in der GEW den Arbeitskreis „Gute Bildung für Geflüchtete“ gegründet. 
Wir boten Fachtage, Informationsveranstaltungen und regelmäßige Möglichkeiten des Austausches an. 
Schnell wurde uns klar, dass wir Kolleginnen und Kollegen mit ausländischen Abschlüssen dringend im Bildungssystem aufnehmen müssen und haben gemeinsam mit verschiedenen Akteur*innen Veranstaltungen für migrierte Lehrkräfteangeboten. 
Die Veranstaltungen waren stets gut besucht, doch leider hat sich daraus kein Weg zur Anerkennung der Abschlüsse entwickelt. 
Lange Zeit haben die maßgeblichen Stellen auf vergleichbare Universitätsabschlüsse -mit zwei Unterrichtsfächern- bestanden. 
Relevante Unterrichtserfahrung aus dem Ausland wurde nur selten anerkannt.  
Erst jetzt, mit dem wachsenden und sich katastrophal zuspitzenden Fachkräftemangel, scheint es einen pragmatischen, lösungsorientierten Blick auf Abschlüsse, Anpassungswege und Anerkennung zu geben. 
Wir freuen uns, erneut eine Veranstaltung für migrierte Lehrkräfte anzubieten und hoffen auf gute Lösungsansätze durch die Behörde. 
Montag, der 20.2.2023 | 17:30 - 19:30 
Tivoli Saal, DGB Haus 
Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen 

Kontakt
Barbara Schüll
AK LAMA
Telefon:  0421337640