Arbeitsbelastung
GEW-Studie: Hochmotivierte Schulleitungen unter Druck
Welchen Belastungen sind Schulleitungen in ihrem Alltag ausgesetzt? Welche gesundheitlichen Folgen hat dieser Stress? Ein Fragebogen des „Copenhagener psychosocial Questionnaires“ (COPSOQ) liefert Antworten.
Mehr als 200 Schulleitungsmitglieder beteiligten sich an der von der GEW, in Zusammenarbeit mit der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften (FFAW), organisierten Studie. Mit dem Fragebogen wurde nicht nur die Belastungen von Schulleitungen sichtbar gemacht, sondern auch mit anderen Berufsgruppen verglichen.
Schulleitungen arbeiten in einem Spannungsfeld aus hohem Druck, hoher Motivation und hohem Engagement. 93% der Befragten arbeiten an Wochenenden, 87% auch abends oder nachts. Über die Hälfte der Schulleitungen geht auch krank zur Arbeit. 2/3 der Befragten machen keine Pausen. Für Schulleitungen gibt es oft keine Grenze zwischen Beruf und Privatem.
„Dadurch wird eine strukturelle Überlastung deutlich, die mit dem Gesundheitsschutz nicht vereinbar ist,“
kommentiert Elke Suhr, Landessprecherin der GEW. „In Kombination mit der hohen Motivation steigt dadurch das Risiko des Burnouts enorm.“
„Der Arbeitgeber muss seiner Verantwortung für den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten in Schule endlich nachkommen“
ergänzt der Landessprecherin Fabian Kinz.
Die GEW fordert:
- die Zeit für Leitungsaufgaben muss deutlich erhöht werden und zwar bereits zum neuen Schuljahr
- Schulleitungen müssen von Verwaltungstätigkeiten entlastet werden, z.B. durch mehr Personal
- für alle an Schule Beschäftigten muss die Arbeitszeiterfassung flächendeckend umgesetzt werden
Die aufgezeigte Gefährdung der Leitungskräfte gefährdet letztendlich die Qualität der Schulentwicklung und damit des Bildungsauftrages. Deshalb müssen deutlich mehr personelle und finanzielle Ressourcen für Bildung bereitgestellt werden.
Für Nachfragen stehen zur Verfügung: Fabian Kinz - kinz [at] gew-hb [dot] de und Elke Suhr - suhr [at] gew-hb [dot] de | Landesvorstandssprecher:innen der GEW Bremen
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist die Bildungsgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und vertritt bundesweit rund 280.000 Mitglieder, die in pädagogischen und wissenschaftlichen Berufen arbeiten. Die Bildungsgewerkschaft GEW ist mit gut 5.000 Mitgliedern der größte Interessenverband im Bildungsbereich des Landes Bremen.
Mehr Infos:
GEW Bremen legt Studie zur Belastung von Schulleitungen vor
Die Studie wurde vorgestellt von:
- Dr. Matthias Nübling, Geschäftsführer der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften GmbH und Leiter der Studie
- Elke Suhr, Landessprecherin der GEW Bremen
- Fabian Kinz, Landessprecher der GEW Bremen
Die Belastungen von Schulleitungen sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Sie sind Gefährdungen, die zu gesundheitlichen Schäden führen können.
Deshalb hat die GEW Bremen eine Studie in Auftrag gegeben, die die spezifischen Belastungen von Schulleitungsmitgliedern aufzeigen soll. Angewendet wurde die bewährte Methode des aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz bekannten Fragebogens COPSOQ („Copenhagen Psychosocial Questionnaire“), entwickelt von der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften.
Die schulischen Leitungskräfte in Bremen wurden im Zeitraum vom 25. März bis Anfang Mai 2025 zu ihren Belastungen am Arbeitsplatz befragt. Die Auswertung der eingegangenen Datensätze ist nun abgeschlossen, sodass wir Ihnen die aussagekräftigen Ergebnisse der Studie vorstellen werden.
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