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Frauen in der Bildung

GEW: Gleichstellung in Schule und Wissenschaft hätte Vorbildfunktion:

A13 für alle Lehrkräfte, Vereinbarkeit und unbefristete Vollzeitstellen

Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentages mahnt die GEW vermehrte Bemühungen für Gleichberechtigung in Bildung und Wissenschaft an. „Kinder und Jugendliche lernen an Schulen und Hochschulen, wie die Welt ist und sein kann. Wenn sie sich bereits hier an schlechterer Arbeitsbedingungen für Frauen gewöhnen, untergräbt das alle Gleichstellungsbemühungen in anderen Bereichen“, so GEW-Landesvorstands­sprecherin Ina von Boetticher. Konkret weist die GEW auf folgende Missstände hin:

Bremen – 89 Prozent der Grundschullehrkräfte im Land Bremen sind Frauen. Dass es keinen verfassungsfesten Grund dafür gibt, alle Grund- und viele Oberschullehrkräfte nach A12 zu besolden, während die Kolleginnen und Kollegen z.B. an Gymnasien A13 bekommen, hat die GEW durch das Gutachten eines renommierten Staatsrechtlers belegt. „Jetzt ist es an der Zeit Besoldung und Lohn der Lehrkräfte in Primar- und Sekundarstufe anzupassen!“ betont von Boetticher. „Das wäre ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer geschlechtergerechten Bezahlung.“

Neben den Lehrkräften leisten auch viele Pädagogische Fachkräfte, Sozialpädagog*innen und Erzieher*innen an Schulen unverzichtbare Arbeit. Ein Großteil davon arbeitet unfreiwillig in Teilzeit und steuert damit auf Altersarmt zu. Betroffen sind überwiegend Frauen. „Auch weil in den Schulen dringend qualifizierte Pädagog*innen gebraucht werden, fordern wir den Senat auf, mehr Vollzeitstellen einzurichten“, so von Boetticher.

Verbesserungsfähig ist auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Fachkräfte an Schulen. Viele Lehrer*innen würden gerne ihre Teilzeit aufstocken, wenn klar wäre, dass Stundenpläne und Konferenzen der Betreuung, etwa der eigenen Kinder, nicht im Wege stehen. Die GEW fordert mehr Offenheit für die Bedürfnisse von Familien.

Auch in der Wissenschaft ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht unproblematisch - mindestens für die vielen Kolleg*innen mit dem Gehalt maximal einer halben Stelle und befristeten Vertragsperspektiven. Von solchen prekären Stellen sind Frauen überproportional betroffen. Zudem sind Frauen auf allen Stufen der Karriereleiter immer noch unterrepräsentiert. Notwendig sind planbare Karrierewege sowie eine regelhafte Anwendung des Prinzips „Dauerstellen für Daueraufgaben“. Unverzichtbar ist außerdem nachhaltige Frauenförderung – diese muss an den Hochschulen auf Dauer strukturell sichergestellt werden. Im Rahmenkodex und im Wissenschaftsplan 2025 hat das Land wichtige Weichen im Bereich der Gleichstellung gestellt, die es nun an allen Hochschulen umzusetzen gilt. Dies bedeutet insbesondere, die bisherigen Maßnahmen und Angebote in inhaltlicher und personeller Kontinuität weiterzuführen und auszubauen.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Ina von Boetticher | 0171-8397194