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Bürgerschaftswahl

GEW fordert Priorität für Bildung im Koalitionsvertrag

Investitionen in Entlastung, Ausbildung und Ausstattung nötig  

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert die zukünftigen Regierungsparteien auf, ihre Expertise für Bildung im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zu nutzen. „Um Kinder und Jugendliche bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten, müssen jetzt in den Koalitionsverhandlungen die richtigen Weichen gestellt werden,“ betont GEW Landessprecherin Elke Suhr. Die GEW erwarte, dass Bildung allerhöchste Priorität bekommt. Um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, postet die Bildungsgewerkschaft derzeit regelmäßig „Spickzettel für die Koalitionsverhandlungen“ in den Sozialen Medien.

 „Für die Großbaustelle Bildung muss ein gutes Fundament gegossen werden. Im Rahmen der Personalbindung müssen deshalb umgehend vielfältige Maßnahmen eingeleitet werden, die schnell zur Entlastung des Personals führen und dafür sorgen, dass jeder pädagogische Arbeitsplatz wieder attraktiv wird“,

sagt GEW-Landessprecherin Elke Suhr. Hierzu gehöre mehr Zeit für Kooperation, Vor- und Nachbereitung für alle nicht unterrichtenden Pädagog:innen sowie eine deutliche Unterrichtsentlastung für Lehrer*innen, mindestens die Rücknahme der Erhöhung der Pflichtstundenanzahl von 1997 um zwei Stunden.

Gleichzeitig müsse eine Ausbildungsoffensive für alle pädagogischen Berufe eingeleitet werden.

„Das Ziel, alle Bildungseinrichtungen mit ausgebildetem Personal zu versorgen, darf in Zeiten des Fachkräftemangels nicht aus den Augen verloren werden,“

betont die Sprecherin der Bildungsgewerkschaft. Dafür brauche es neben attraktiveren Arbeitsbedingungen höhere Ausbildungskapazitäten für alle pädagogischen Berufe. Zudem müsse jede*r quereingestiegene*n Erzieher*in, Sozialpädagog*in und Lehrer*in ein Angebot zu einer Qualifizierung gemacht werden, das es ermöglicht, einen gleichwertigen Abschluss zu erlangen. Die Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland für alle pädagogischen Berufsgruppen müsse deutlich vereinfacht werden, Berufserfahrungen aus dem Ausland müssen dabei berücksichtigt werden. Auch hier sind ggf. Qualifizierungsangebote zu machen. [Forderungen der GEW Bremen zu den Koalitionsverhandlungen]

Um das zu finanzieren, müsse die Bremer Regierung die Ausgaben für Bildung an die der anderen Stadtstaaten angleichen und sich auf Bundesebene dafür einsetzen, dass mehr Mittel nach Bremen fließen. Auf Bundesebene muss sich Bremen für ein Sondervermögen für Bildung einsetzen.

„Um der in der Wahl deutlich zum Ausdruck gebrachten Frustration vieler Wähler*innen Rechnung zu tragen, müssen die Bildungseinrichtungen und insbesondere die Schulen und Kitas in herausfordernden Lagen eklatant besser ausgestattet werden,“ so Suhr. Hierfür seien Sozialindikatoren aufzustellen, die stadtübergreifend gelten, vergleichbar sind und bei der Mittelzuweisung Berücksichtigung finden.

Erst wenn das Personal an allen Standorten wieder pädagogisch wirksam für alle Kinder und Jugendlichen agieren kann, besteht eine Chance den substanziellen Ungleichheiten im Bildungssystem effektiv zu begegnen. „Inklusion wird zu einem Gewinn für alle, wenn die Bildungseinrichtungen hierfür gut ausgestattet werden, personell, räumlich und materiell,“ so Suhr abschließend.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:  
Elke Suhr  | Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen