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KiTa

GEW fordert deutlich attraktivere Arbeitsbedingungen für Erzieher:innen

Betreuungsschlüssel muss besser werden

Foto: Susanne Carstensen

Bildung heute ist mehr als Schule und die damit verbundenen Themen. Durch die ehemalige Senatorin Claudia Bogedan wurde der Bildungsplan 0 bis 10 engagiert geplant und angegangen. Bei Arbeitstreffen, in der Bildungsbehörde, in den Einrichtungen und im Landesinstitut für Schule wurden diskutiert, Projekte entwickelt und vorgestellt. Doch die Umsetzung und Verstetigung guter Ideen braucht personelle und zeitliche Kapazitäten. Frühkindliche Bildung beginnt mit einer gut ausgestatteten Einrichtung, und das bedeutet, dass Zeit und Personal zur Verfügung stehen. Planung und Umsetzung muss Arbeitszeit sein, damit die Kolleginnen und Kollegen nicht durch die Last der Anforderungen erkranken.

Zusätzliche Ressourcen

Wohlsortiert und ausgewogen können die Herausforderungen des Alltags nur gestemmt werden, wenn zusätzliche Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. In der heutigen Zeit, in der der Ruf nach Ausweitung und Flexibilisierung der Betreuungszeiten lauter wird, und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine berechtigte Forderung darstellt, müssen wir in der Umsetzung genau hinsehen, damit nicht die Entlastung einiger Berufsgruppen zur Überlastung der pädagogischen Berufsgruppen führt.

Die GEW Bremen fordert hier dringend eine deutliche Attraktivitätssteigerung:

Entgeltgruppe S 8b für alle

Die bezahlte Ausbildung wurde bereits auf den Weg gebracht. Folgen muss die Anhebung für alle Erzieher:innen in die Entgeltgruppe S 8b, ungeachtet von Sozial-Index, Träger oder Einsatzort (z.B. KiTa oder Schule).

  • Qualifizierung und Aufstiegsmöglichkeiten.
  • Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels: 1:2 für Kinder unter einem Jahr, 1:3 für Ein- bis Dreijährige, 1:8 für Dreijährige bis Sechsjährige und 1:10 für Schulkinder ab sechs Jahren.
  • Für die mittelbare pädagogische Arbeit muss ausreichend Zeit eingeplant werden – und zwar mindestens 25 Prozent der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit.
  • Kita-Leiter:innen benötigen ausreichend zeitliche Ressourcen und müssen von den Verwaltungstätigkeiten entlastet werden.
  • Die Beteiligung der Fachkräfte, Verbände, Gewerkschaften, der Wissenschaft und zivilgesellschaftlicher Akteure bei der Umsetzung und Weiterentwicklung dieser Qualitätsmerkmale muss gesichert sein.

Wertschätzung erstreiten

Mit der Steigerung der Attraktivität des Berufsfelds Erzieher:in,kann die Zahl der Beschäftigten deutlich gesteigert werden und die Flexibilität der Betreuungszeiten und eine damit verbundene Ausweitung der Betreuungszeiten plan- und umsetzbar werden. Fragen wir uns nach der Welt von morgen, in der die Transformation der Wirtschaft bereits zur letzten Bundestagswahl im vergangenen Jahr ein großes Thema war, dann müssen wir unseren Arbeitsplatz lautstark behaupten. Wir müssen gewerkschaftlich organisiert auftreten und nur in großer Zahl und mit starken Aktionen Wertschätzung und Anerkennung erstreiten. Lasst uns gemeinsam fordern und Pläne schmieden, auch außerhalb von Tarifverhandlungen.