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Nachruf

GEW Bremen trauert um Heiko Gosch

Nachruf von Yasmina Wöbbekind, Landesvorstandssprecherin 1992 bis 2004

Heiko kenne ich schon sehr lange. Es war das Jahr 1979, als die Universität Bremen eine Delegation von 50 Studierenden nach Libyen zum 10. Geburtstag der Universität Bengasi entsandte. Was wir erst dort erfuhren: Wir sollten sportliche Wettkämpfe austragen. Diskutieren konnten alle wunderbar, aber Sport? Heiko nahm die Sache entschlossen in die Hand und bastelte aus unserem wilden Haufen irgendwie Mannschaften für Fußball und für Volleyball zusammen. So war Heiko. Wenn es etwas anzupacken galt, nahm er es in die Hand.

Heiko hat sich in unterschiedlichen Funktionen in der GEW und im Personalrat engagiert. In den 90er Jahren arbeiteten wir zusammen als Landesvorstandssprecher/in, sein Lieblingsthema waren die Arbeitszeitmodelle. Rauf und runter haben wir diskutiert und eine Konferenz nach der anderen abgehalten.

Die Angestellten - davon hatten wir in Bremen ja viele, da über Jahre nicht verbeamtet wurde - konnten auf ihn zählen. Wir streikten zu den Tarifrunden und das ausgiebig. In Bremen und Bremerhaven - Heiko war immer ansprechbar. Um der Ungleichbehandlung der Angestellten gegenüber den Beamten zu begegnen, kamen wir auf die Idee, tarifvertraglich eine Zulage für Angestellte zu erreichen. Mehrere massenhafte Streiks zwangen den Arbeitgeber zu Schlichtungsverhandlungen. Heiko leitete die Delegation der GEW. Als es dann zu später Stunde endlich zu einem Ergebnis gekommen war, hat Hans Koschnick als Schlichter eine Flasche Kirschwasser bestellt. Wir wurden genötigt mit dem ehemaligen Bürgermeister von Bremen dieses für uns doch eher ungewohnte Getränk zu zelebrieren.

Ende der 90er Jahre ist Heiko dann nach Frankfurt umgezogen. Dort leitete er bis 2005 im GEW-Hauptvorstand das Referat Tarif- und Beamtenpolitik. In den letzten Jahren seiner Berufstätigkeit pendelte Heiko zwischen Frankfurt und Bremen. Hier arbeitete er in der Bildungsbehörde als Referent für die Unterrichtsversorgung der Bremer Schulen. In all den Jahren gab es für uns einen festen Termin: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt an der Schlachte. Ihn, seinen Humor und seine Ironie werde ich vermissen.