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Bildung für Geflüchtete

Flüchtlinge: GEW fordert Einstellungsoffensive an Bremer Schulen

Bildungssenatorin Claudia Bogedan hat in ihrer Pressekonferenz die Einstellung von 75 zusätzlichen Lehrkräften bis Ende 2015 angekündigt, um minderjährige Flüchtlinge zu beschulen. Bis zu 80 neue Vorkurse sollen 2015 noch eingerichtet werden. Hierbei will sie auch auf pensionierte Lehrkräfte und Studenten zurückgreifen. „Diese Planungen sind der aktuellen Situation nicht angemessen. Das Land Bremen muss sofort eine Einstellungsoffensive starten, um gut qualifizierte Lehrkräfte und u. a. Sozialpädagogen verlässlich und in ausreichender Zahl in den Schulen einsetzen zu können. Gute Deutschkenntnisse und eine schnelle Integration sind wichtig für einen erfolgreichen Bildungsweg. Dieser fördert die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe“, erklärt Petra Lichtenberg, Landesvorstandssprecherin der GEW Bremen.

Bremen – „Im Bildungsbereich muss die Kürzungs- und Sparpolitik endlich beendet und verantwortungsvoll gehandelt werden. Wir reden von zirka 1.600 Schulpflichtigen aus Flüchtlingsfamilien und 2.000 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Für sie müssten mindestens 250 Vorkurse eingerichtet werden. Derzeit gibt es etwa 80 Vorkurse, weitere 80 sind geplant. Das bedeutet:  mindestens 90 Vorkurse fehlen. Und dies erfordert nicht nur 75, sondern 150 neue Lehrkräfte.“

Für 2015 rechnet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit ca. 800.000 Asylsuchenden, zirka 8.000 davon muss Bremen aufnehmen. Im Vergleich: 2013 kamen 109.580 Asylsuchende nach Deutschland, davon 1.109 nach Bremen. Darunter waren 250 Schulkinder und 180 unbegleitete Minderjährige.

Für Lichtenberg verschlechtert eine unzureichende personelle Ausstattung der Flüchtlingsbeschulung die Gesamtsituation an Bremer Schulen. Wenn die Bedingungen nicht stimmen, geht das zu Lasten einer gelungenen Integration und Akzeptanz, aber auch zu Lasten der Bildungschancen aller Schülerinnen und Schüler.

Deswegen fordert die GEW: „Nur mit einer angemessenen, verlässlichen personellen Ausstattung können qualifizierte Sprachfördermaßnahmen organisiert, traumatisierte Kinder und Jugendliche unterstützt und mehr Klassen eingerichtet werden, denn aus den Vorkursen kommen die Schüler in Regelklassen“, sagt Lichtenberg. „Auch deshalb benötigen die Bremer Schulen dringend die von Bürgermeister Carsten Sieling angekündigten 200 Lehrkräfte – und zwar jetzt zu Schulbeginn und zusätzlich.“