In der gut besuchten Personalversammlung der Bremer Lehrkräfte am 30.11. berichtete zuerst Arno Armgort über den Lehrkräftemangel und seine Folgen (Mehrarbeit, Einsatz von Studierenden als Vertretung). Der Antrag der GEW, der dem Personalrat ein Handlungsmandat gibt dagegen vorzugehen, wurde einmütig angenommen (siehe unten). Ebenso wurden die Forderungen der Vorkurs-Lehrkräfte unterstützt, die diese auf einer Teilpersonalversammlung verabschiedet hatten (siehe Seite 6). Petra Kumm berichtete über die Aktivitäten des Grundschularbeitskreises gegen KOMPOLEI (siehe Seite 26). Ein weiteres Thema war das Qualitätsmanagement an den Berufsschulen. Zum Schluss berichtete Christian Gloede über die anstehende Tarifrunde und rief die KollegInnen zu aktiver Teilnahme auf.
Forderungen der Personalversammlung gegen den Lehrkräftemangel:
Die Personalversammlung fordert die Senatorin für Kinder und Bildung auf
- die Referendariatsplätze umgehend auf mindestens 550 (Stand von 2012) wieder aufzustocken,
- das Nachrückverfahren bei Absagen von Referendar*innen zu optimieren,
- den Einsatz von Bachelor-AbsolventInnen als Unterrichtsvertretung schrittweise wieder abzubauen und ihren Einsatz auf eine festgesetzte Höchststundenzahl zu beschränken,
- den Schulen Anrechnungsstunden für ihre Einarbeitung, Begleitung und Unterstützung zur Verfügung zu stellen,
- für eine berufsbegleitende Qualifizierung der Quereinsteigenden mit dem Ziel ihrer Gleichstellung zu sorgen.
Die Personalversammlung fordert die Senatorin für Wissenschaft auf
- dafür Sorge tragen, dass der Studiengang Inklusive Pädagogik für die Sekundarstufe umgehend eingerichtet wird, die Studiengänge Deutsch als Zweitsprache, Arbeitslehre und Sport wieder aufgenommen werden und die Attraktivität der Lehramtsstudiengänge erhöht wird.
Die Personalversammlung fordert den Personalrat Schulen auf
- dem Einsatz von Studierenden als Vertretung ab dem 01.02.2017 nicht mehr zuzustimmen, wenn bis dahin keine wirksamen Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel beschlossen werden. An erster Stelle steht dabei die Aufstockung der Referendariatsplätze auf mindestens 550. Ein „Weiter so“ darf es nicht geben.