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Abschied

„…einfach mal Danke sagen“

Ein Abschied von der GEW-Geschäftsstelle Bremerhaven

Foto: Susanne Carstensen

Während meiner 24jährigen Tätigkeit für die GEW habe ich so viele wunderbare Menschen kennengelernt, so viel Anerkennung erfahren, so viele interessante Aktionen, Demonstrationen und Streiks miterlebt. Da ist es an der Zeit, einfach mal Danke zu sagen.

Als ich am 2. Januar 1998 zur Unterstützung der damaligen Rechtsanwältin in der Geschäftsstelle in Bremen anfing, fühlte ich mich in den ersten Monaten wirklich gefordert von den ganzen neuen Dingen und Begriffen, die auf mich einströmten. Bekannt war mir der Ablauf in einem Anwaltsbüro mit der dort herrschenden Hierarchie und dem ständigen Zeitdruck. Ähnlich hatte ich es auch jetzt erwartet… und wurde total überrascht. Von der Kollegialität, der funktionierenden Teamarbeit, dem ganzen Miteinander. Es wurde mir sehr leicht gemacht mich wohlzufühlen. Vor allem, nachdem ich die Abkürzungen für diverse Gremien auseinanderhalten konnte und wusste, wer wo und für welchen Bereich Ansprechpartner:in war.

Im November 2004 wechselte ich dann in die Geschäftsstelle nach Bremerhaven, um unsere langjährige Kollegin Heidrun Schmonsees nach ihrem Eintritt in die Rente zu ersetzen. Seitdem habe ich ganz nah mit dem hiesigen Stadtverbandsvorstand zusammengearbeitet und bin mit einem größeren Teil von ihnen älter geworden. Kontinuität und Verlässlichkeit haben mich all die Jahre begleitet und mir Sicherheit gegeben. Nun ist für mich die Zeit gekommen Abschied zu nehmen und die Geschäftsstelle in jüngere Hände zu geben. Ich bin sehr froh darüber, dass wir eine Nachfolgerin gefunden haben, der ich im März noch einen Teil der Arbeit zeigen kann. Am 1. April beginnt meine Freistellungsphase der Altersteilzeit und ich werde meine Zeit neu ordnen und genießen.

Ich wünsche euch allen auch weiterhin die Kraft und den Enthusiasmus, eure Ziele für eine gute und gerechte Bildung für alle fortzuführen. Nochmals vielen Dank für die Zeit in eurer Mitte.

Mit viel Freude und klarem Kopf – Ein Abschiedsbrief

Liebe Pia,

nun nehmen wir die alten Sektgläser doch noch einmal in die Hand, die von damals, Du weißt, als Du gerade aus der Landesgeschäftsstelle in Bremen zu uns gestoßen warst und wir ziemlich zeitnah den Gewerkschaftskeller in der Deichstraße ausräumen mussten. Du hast uns sofort entschlossen dabei geholfen, uns von einigen Reliquien aus der angestaubten Vergangenheit zu befreien. Die betagten Sektgläser haben wir gemeinsam gerettet, man könne sie bestimmt bald gebrauchen, so war die einhellige Meinung, schließlich sollten sich Erfolge einstellen. Dazu hast Du mit Deinem Optimismus, Deinem Elan und Deiner Stärke beim Organisieren immer wieder an zentraler Stelle beigetragen.

Als Du aus Bremen angerauscht kamst, war es nun mit dem Motorrad oder dem Geländewagen, ging Dir schon ein dynamischer, den Fortbewegungsmitteln angemessener Ruf voraus. So waren wir gewappnet, aber zuversichtlich. Zum Ende Deiner Arbeitszeit kann man sagen, dass der Stadtverband echt Glück hatte: Im Laufe von 15 Jahren bewahrheiteten sich alle Dir vorab zugeschriebenen guten Eigenschaften.

Und diese sollten durchaus herausgefordert werden, aber: Zwischen Aktenordnerregalen, PC-Dateien, Kaffeemaschinen, manchmal zeitlich etwas knapp aufgestellten Vorstandskolleg:innen, dem fortwährenden Hintergrundgeräusch des betriebsamen Kopierers und vielen, mindestens kreativen Mitgliederanfragen, ob nun telefonisch oder im Büro, hast Du stets einen klaren und kühlen Kopf behalten.

Viel Freude gab es ebenso bei den von Dir gerahmten Veranstaltungen. Neben dem ganzen, wohl geordneten Papierkram waren die portugiesischen Natas natürlich frisch und der Solidaritätskaffee fair gehandelt. Bei Deinem Absprung in den Ruhestand sind unsere Betriebsgruppen präzise geordnet, die Pädagogischen Wochen und Wochenendseminare sauber abgeheftet und manche Erinnerung stellt sich ein, von der Betriebsrätin mit engen Kontakten in die Zentrale nach Frankfurt, über den Megaphoneinsatz an der Spitze der Bewegung bis zum alljährlichen Weihnachtssingen in heimischer Umgebung.

Nun, man ahnt es, kommen die Sektgläser mit Patina aber tatsächlich wieder zum Einsatz. Also, danke Pia, Prost und alles Gute!

Dein Stadtverband in Bremerhaven