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Moment mal

Die Probleme mit dem Personal

Der Fachkräftemangel und das Karussell in der Bildungsbehörde

Design: Stefan Weitzel/CANVA

Noch ein Jahr, dann wird im Land Bremen wieder gewählt. Abgestimmt wird dann auch über die Bildungspolitik, das Thema Nummer eins bei der vergangenen Bürgerschaftswahl 2019. Alle wollen gute Bildung – Eltern, Schulbeschäftigte, die GEW und auch die rot-grün-rote Koalition. Die entsprechenden Versprechungen sind im Koalitionsvertrag nachzulesen. Um Bildungsqualität aber umsetzen zu können, braucht man ausreichend Fachpersonal und kompetentes Führungspersonal. Beides ist unverzichtbar. In Bremen und Bremerhaven herrscht aber in fast allen Bildungsbereichen akuter Fachkräftemangel (siehe auch Seite 6) und in der erweiterten Behördenspitze gibt es eine – nicht förderliche – hohe Fluktuation. Staatsrat Jan Stöß wollte nach gerade einmal 18 Monaten lieber nach Berlin, Staatsrätin Regine Komoss musste wohl gehen. Sie war nur vier Wochen im Amt. Kein glückliches Händchen, sie zu befördern.

Was bleibt zu tun? Vor allem müssen schnell die Arbeitsbedingungen in Kitas, Schulen und Hochschulen deutlich attraktiver werden – damit die vorhandenen Fachkräfte durchhalten können, bei der Stange bleiben und nicht abwandern. Zusätzlich wird in nahezu allen Bildungseinrichtungen neues und zusätzliches Personal gebraucht, um zum Beispiel die unbesetzten Vollzeitstellen zu füllen oder die vielen neuen Schülerinnen und Schüler unterrichten zu können. Positiv formuliert: Da wartet also in den nächsten zwölf Monaten viel Arbeit auf die Bildungsbehörde. Negativ formuliert: Wie soll das klappen, wenn Finanzsenator Dietmar Strehl unter anderem das Bildungsressort auffordert, anteilig 100 Millionen Euro einzusparen?

Signale der Hoffnung, dass das am Anfang der Legislaturperiode beschlossene Bildungsprogramm der Regierung doch noch angepackt und umgesetzt wird, gibt es nicht. Gut möglich, dass sich das Personalkarussell in der Bildungsbehörde im Mai 2023 wieder dreht.