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Schwerpunkt

Demokratie ist nicht selbstverständlich

Initiative „Omas gegen Rechts“ kommt in die Schulen

„Omas gegen Rechts“ kämpfen für den Erhalt der Demokratie, und das nicht nur für uns selbst, sondern insbesondere für unsere Kinder und Enkelkinder. Deshalb ist uns der Kontakt zu jungen Menschen sehr wichtig. Mit Schrecken mussten wir erkennen, dass bei den letzten Landtagswahlen viele Jungwähler den rechten Parteien folgten. Also suchen wir den Kontakt zu jungen Menschen, Schüler:innen und Lehrkräften. Einige von uns wurden noch während des Krieges geboren, die meisten wuchsen in der noch vom Faschismus geprägten Nachkriegszeit auf oder haben Faschismus in ihren Herkunftsländern erlebt. Wir können den Schüler:innen die Möglichkeit bieten, durch Fragen und Antworten vermitteln zu können, weshalb der Kampf für unsere freiheitliche Verfassung so nötig und wichtig ist.

Interessante Schulbesuche

Wir konnten schon einige Erfahrungen bei unterschiedlichen Schulbesuchen machen:

1. Bei einem Infostand in der Mensa des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums anlässlich der Europawahl: Ausgerüstet mit Infomaterial, unseren Schildern, Westen und Buttons postierten sich ca. acht Omas in der Mensa, und schnell kamen wir mit den Schüler:innen ins Gespräch. Einige Klassen und Kurse kamen zu Beginn des Unterrichts spontan zu den Omas. Die Lehrkräfte hatten entschieden, 20 Minuten ihrer Stunde zu nutzen, um über Toleranz, Extremismus und die Ziele der rechten Parteien zu diskutieren.

2. Bei der Teilnahme an einer Projektwoche im 9. Jahrgang der KGS Kirchweyhe: Schüler:innen hatten im Rahmen ihrer Projektwoche „Rassismus“ Fragen an uns vorbereitet. Fünf Omas stellten sich der Gruppe vor und beantworteten die Fragen, z. B. zum Engagement gegen Rassismus und Hetze. Es herrschte eine interessierte, persönliche Gesprächsatmosphäre im gegenseitigen Respekt und Interesse.

3. Am Gymnasium Links der Weser: Mit acht Omas waren wir anlässlich eine Projekttages eingeladen, unsere Initiative Schüler:innen des 9. Jahrganges vorzustellen. Es entstanden zahlreiche interessante Gespräche, als wir in der großen Pause mit unseren Schildern über den Schulhof liefen. Den Schüler:innen erzählten wir von unseren Motivationen für unseren Kampf gegen jede Form von Ausgrenzung, Rassismus und rechtem Gedankengut. Wir waren erstaunt, wie aufmerksam und offen viele der Jugendlichen mit uns diskutierten. Sie erzählten von ihren eigenen Lebenserfahrungen und Zukunftsvorstellungen. Wir saßen im Kreis und konnten so eine klassische Unterrichtsform vermeiden. Es sollte nicht um ein „Richtig” oder „Falsch” gehen, sondern zum Nachdenken und Nachfragen anregen.

Wir kommen gerne auch zu Euch

Angesichts der Tatsache, dass ein erschreckend hoher Anteil junger Menschen die AfD wählen würde bzw. wählt, möchten wir gerne noch mehr in die Schulen gehen, um mit unseren persönlichen Geschichten und Erfahrungen mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Wir haben die Hoffnung, dass die eine oder der andere erkennt, dass es nicht selbstverständlich ist, in so einer Demokratie wie in Deutschland zu leben und dass man etwas dafür tun muss, damit es so bleibt. 

Kontakt: Julia [at] jalaeefar [dot] de