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GEW

Bremischer Gewerkschaftstag der GEW wählt neuen Vorstand

Barbara Schüll: „Lehrkräfte und Erzieher*innen brauchen Entlastung!“

Die Sonderpädagogin Elke Suhr aus Bremerhaven (gewählt mit 84 % der Stimmen), die ausgebildete Erzieherin und Vorkurslehrerin Barbara Schüll aus Bremen (87%), und der Oberschullehrer Jan Ströh aus Bremen (92 %) sind die neuen Landesvorstands­sprecher­*innen der GEW Bremen.

Sie wurden gestern in Bremerhaven von den Delegierten des Bremischen Gewerkschaftstages gewählt. Gemeinsam mit dem wiedergewählten Berufsschullehrer und Landesschatzmeister Nick Strauss (92%) aus Bremerhaven bilden sie den Geschäftsführenden Landesvorstand des Bremer Landesverbandes der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Am Mittwoch wurden im Bremerhavener Auswandererhaus bereits die langjährigen Landesvorstandsprecher Bernd Winkelmann nach 20 Jahren und Christian Gloede nach 14 Jahren im Amt verabschiedet.

Bremen – Inhaltliche Schwerpunkte der Debatte im höchsten Beschlussgremium der GEW Bremen waren die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und Erzieher*innen an Schulen sowie die Finanzierung des Schulbaus. Die Delegierten forderten mit großer Mehrheit die Unterrichtsverpflichtung von Lehrkräften im ersten Schritt um zwei Stunden zu senken. „Wir brauchen mehr Zeit für menschliche Bindungen in den Klassenräumen. Diese sind Voraussetzung für gelingendes Lernen“, so der neue GEW-Landesvorstandssprecher Jan Ströh angesichts ständig gewachsener Aufgaben und Problemlagen. Seine ebenfalls neu gewählte Mitsprecherin Elke Suhr ergänzte: „Im Zeitalter der Digitalisierung ist es noch einmal wichtiger auf die Arbeitszeit zu achten, damit den Pädagog*innen in allen Arbeitsbereichen noch Zeit zum Leben und zur Regeneration bleibt.“ Die ebenfalls neue Landesvorstandssprecherin Barbara Schüll sagte: „Bildung muss wieder durchfinanzieren werden, denn wir brauchen Handlungsspielraum!“ Sogenannte öffentlich-private Partnerschaften im Schulbau seien eine Verschwendung von Steuergeldern. „Wenn die Schuldenbremse Kommunen dazu zwingt, muss sie weg!“

Christian Gloede verabschiedete sich auf dem Gewerkschaftstag nach 14 Jahren von seinem Amt: „Heute ist nach 14 Jahren Schluss als GEW-Landesvorstandssprecher. Ich habe die meiste Zeit im Amt genossen; ich habe viele tolle Menschen kennen und schätzen gelernt, unabhängig davon, ob wir Positionen geteilt haben. Dafür danke ich allen, die mir das ermöglicht haben – in und außerhalb der GEW, butenunbinnen. Gemeinsam haben wir etwas bewegen können.“ Die GEW habe sich zu einer wichtigen Gewerkschaft entwickelt – auch in Tarif- und Bündnisfragen.

Bernd Winkelmann blickt zufrieden auf seine 20 Jahre als GEW-Landesvorstandssprecher zurück: „Ich bin dankbar, dass ich die GEW Bremen so lange in den Gremien der GEW vertreten durfte. Ich freue mich, dass der Generationenwechsel gelungen ist und das mit einem Wahlergebnis, das das Vertrauen der Delegierten in neue Spitze zum Ausdruck bringt.“

Der Bremische Gewerkschaftstag ist das höchste Beschlussgremium des GEW-Landesverbands Bremen. Die knapp 90 Delegierten aus allen Bildungsbereichen Bremens und Bremerhavens bestimmen über die politischen Ziele und Aufgaben sowie den Haushalt des Landesverbandes und wählen alle zwei Jahre den Landesvorstand. Die Bildungsgewerkschaft GEW ist mit gut 5.200 Mitgliedern der größte Interessenverband im Bildungsbereich des Landes Bremen.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:
Andreas Staets | 0175 - 933 77 29