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Bildung und digitale Medien

Die Bundesregierung hat gemeinsam mit den Ländern unter dem Beifall der privaten Anbieter einen »Pakt für digitale Bildung« ausgerufen. Der Einzug von Hard- und Software in den Schulen soll forciert werden. Dabei hat das Schlagwort »Digitale Bildung« das Potential zum Unwort des Jahres, wie der Autor des ersten Beitrages im folgenden Themenschwerpunkt erläutert. In der kritischen pädagogischen Diskussion über die Rolle digitaler Medien im Bildungsprozess lassen sich drei Richtungen unterscheiden:

1) Digitale Medien schränken – zumindest in den unteren Klassenstufen – die Möglichkeiten »begreifenden«, sinnlich erfahrbaren Lernens eher ein, als dass sie ihnen nützen, und sollten daher möglichst wenig eingesetzt werden.

2) Digitale Medien können durch die Nutzung neuen Anschauungsmaterials, durch interaktive Lernsoftware und als Plattformen für Kommunikation und Organisation sinnvoll in den Schulen eingesetzt werden, wenn die Bedingungen stimmen, d.h. wenn Ausstattung und Support vorhanden sind, Freiräume zur Fortbildung der Lehrkräfte zur Verfügung gestellt werden und der Datenschutz gesichert ist.

3) Der Umgang mit digitalen Medien ist zu einer neuen Kulturtechnik geworden, die ebenso wie die Schriftsprache erlernt werden muss, um zukünftig am gesellschaftlichen Leben angemessen teilzuhaben. Dabei muss »Medienbildung« insbesondere zum kritischen Umgang mit dem Internet befähigen.

Alle diese Ansätze führen gute Argumente an und wir verfolgen nicht die Absicht, ein Urteil abzugeben, das einen davon verdammt. Vielmehr stellen wir sie in unserem Heft vor und wünschen uns eine Diskussion darüber. Schreibt uns, liebe Kolleginnen und Kollegen!