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Bei den Löhnen kräftig nachlegen

Mit einer Zunahme um 1,4 Prozent haben sich die Arbeitskosten in der deutschen Privatwirtschaft 2013 ähnlich schwach entwickelt wie im EU-Durchschnitt. Im ersten Halbjahr 2014 lag die Zuwachsrate sogar unter dem EU-Mittel. Dabei wäre eine dynamischere Entwicklung ökonomisch wünschenswert, so das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).

Was Arbeit in Europa kostet, haben die Forscher mithilfe aktueller Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat berechnet.* Demnach schlug eine Arbeitsstunde hierzulande im vergangenen Jahr mit 31,30 Euro zu Buche. Damit gehört Deutschland zum „unteren Bereich der Gruppe der Hochlohnländer“. An der Spitze rangieren Dänemark, Belgien und Schweden mit jeweils rund 41 Euro. Der Durchschnittswert der Euroländer liegt bei 29 Euro.

Im privaten Dienstleistungssektor der deutschen Wirtschaft beliefen sich die Arbeitskosten pro Stunde auf 28,70 Euro, nur unwesentlich mehr als der Euroraum-Durchschnitt von 28 Euro. Am meisten kosten private Dienstleistungen mit 42 Euro in Dänemark, gefolgt von Belgien mit 41,20 Euro und Schweden mit 40,60 Euro. Die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe betrugen 2013 in Deutschland 36,20 Euro je Stunde, was dem vierten Platz im Länderranking entspricht. Spitzenreiter ist Belgien mit 42,70 Euro, danach kommen mit 42,20 und 40,90 Euro Schweden und Dänemark. Der Unterschied zwischen den Arbeitskosten im Dienstleistungsbereich und in der Produktion ist mit 7,50 Euro in Deutschland höher als in allen anderen europäischen Volkswirtschaften.

Die Situation im öffentlichen Sektor lässt die dramatischen Auswirkungen der Austeritätspolitik in der EU erkennen. In den meisten Ländern haben sich die Arbeitskosten bei den öffentlichen Dienstleistungen zwischen 2008 und 2013 wesentlich schwächer entwickelt als in der privaten Wirtschaft. In Griechenland betrug der Rückgang im Schnitt 7,7 Prozent pro Jahr, in Portugal 2,5 Prozent und in Irland 0,5 Prozent. In Deutschland war die Entwicklung mit einer jährlichen Zuwachsrate von 2,6 Prozent etwas dynamischer als im privaten Sektor. Zuvor war Deutschlands öffentlicher Sektor allerdings Schlusslicht beim Arbeitskostenzuwachs.

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