Regina Eisenach für die GEW und Karlheinz Koke für den Gesamtschulverband GGG übergaben Frau von Ilsemann die nachstehende Erklärung:
Oberschulaufbau geht nicht zum Nulltarif – Wir brauchen konkrete Unterstützung!
- Die GGG / Verband des gemeinsamen Lernens e.V. und die GEW-Fachgruppe Oberschulen empfinden es als einen politischen Skandal, dass der Aufbau der Oberschulen für die meisten Kolleginnen und Kollegen ohne jegliche Entlastung erfolgen soll. Nur für den Pilotjahrgang gibt es eine symbolische Unterstützung von 8 Stunden pro Schule, die der bisherigen und noch zu leistenden Arbeit in keiner Weise entspricht. Dem Folgejahrgang wurden ab 1. Februar 2011 keine Stunden mehr zugewiesen. Die nachfolgenden Jahrgänge sollen ebenfalls leer ausgehen. Das ist keine Wertschätzung unseres Engagements! Wir fordern: Alle Kolleginnen und Kollegen, die jetzt und in der Zukunft die Oberschule in ihren Jahrgangsteams aufbauen, müssen fortlaufend mindestens 1 Entlastungsstunde erhalten!
- Die meisten Oberschulen verfügen nicht über ausreichende räumliche Bedingungen für Inklusion, Differenzierung, Förderung, Ganztagsschule und Teamarbeit. Wir fordern Investitionen in die Schulgebäude für eine ansprechende Lernumgebung der Kinder und gute Arbeitsbedingungen der Pädagoginnen und Pädagogen. Notwendig sind zusätzliche Differenzierungs-, Förder- und Teamräume für jede Oberschule sowie eine gut ausgestattete Mensa und ausreichend Räume für den Ganztagsbetrieb.
- Von der Senatorin für Bildung und Wissenschaft und den politisch Verantwortlichen in Senat, Parteien und Fraktionen erwarten wir anstelle unverbindlicher Aussagen in Wahl- und Regierungsprogrammen, dass durch konkrete Beschlüsse die notwendigen Bedingungen für den erfolgreichen Aufbau der Oberschulen geschaffen werden!
Gespräche mit der Senatorin nach dem Oberschultag brachten Teilerfolg
In den Osterferien führten der Personalrat Schulen und der Geschäftsführende Landesvorstand der GEW Gespräche mit Senatorin Jürgens-Pieper. Die Senatorin betonte, dass die Kürzung der Entlastungsstunden nicht in ihrem Sinne erfolgt sei und korrigiert werde. Auch in Zukunft erhält wie ursprünglich geplant das neue 5. Jahrgangsteam ein halbes Jahr vor dem Schuljahr und im 1. Halbjahr der 5. Klasse eine geringe Entlastung in Höhe der hälftigen Stunden der Pilotteams. Unser Protest hat somit einen Teilerfolg gebracht. Dabei gibt sich die GEW aber nicht zufrieden. Wir fordern weiterhin von den politisch Verantwortlichen die Sicherstellung der notwendigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Arbeit. Dazu gehört angesichts der beschlossenen Schuldenbremse auch die Absicherung im Haushalt.
Präsentationen der Oberschulen
Anschließend präsentierten die Oberschulen Wilhelm-Kaisen, Roland-zu-Bremen, Koblenzer Straße und Ronzelenstraße Teile ihrer Konzeptionen und ihrer ersten Erfahrungen.
In den 8 Workshops des Oberschultages fand ein gegenseitiger Austausch statt:Veränderte Lehrerrolle
- Praktische Wochenplanarbeit (WUK, Deutsch, Mathe) –Möglichkeiten der individualisierenden Differenzierung
- Jahrgangsteamarbeit – Kommunikation – Dokumentation
- Individuelle und kooperative Lernformen
- Kompetenzorientierung des Unterrichts und Lernentwicklungsrückmeldung
- Inklusion: Konzeptionen, Erfahrungen, Probleme
- Fächerübergreifende Projekte
- Lernbüro / Studienzeit am Beispiel Englisch
5 Arbeitsgruppenberichte und -materialien liegen als Download vor.
Im Abschlussplenum erfolgten einige kurze Rückmeldungen aus den Arbeitsgruppen. Hervorgehoben wurde von mehreren Teilnehmern der gute arbeitsorientierte Verlauf des Oberschultages.
Regina Eisenach und Karlheinz Koke dankten allen Referenten und Arbeitsgruppenleiter und kündigten für 2013 den nächsten Oberschultag an.