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GEW und GGG

Gemeinsamer Unterricht im Klassenverband muss möglich sein!

Der GEW-Landesverband Bremen und die GGG Landesverband Bremen erklären gemeinsam ihren entschiedenen Protest gegen die Pläne der Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper, die den gemeinsamen Unterricht aller Kinder einer Klasse in den Gesamtschulen und zukünftigen Oberschulen stark einschränken und die Lerngruppen in den Fächern Mathematik, Englisch, Deutsch und Naturwissenschaften nach Leistungsstand trennen will. GEW und GGG sprechen sich dafür aus, dass über Art und Umfang der Differenzierung die einzelnen Schulen in ihren Gesamt- und Schulkonferenzen entscheiden.

An mehreren Gesamtschulen lernen bisher erfolgreich leistungsstärkere und –schwächere SchülerInnen einer Klasse in allen Fächern gemeinsam. Das dort verfolgte pädagogische Konzept der „Binnendifferenzierung“ ermöglicht die Förderung jedes Kindes. Durch planerische und methodische Maßnahmen der LehrerInnen werden dabei die Unterschiede der SchülerInnen berücksichtigt, damit alle einen ihnen gemäßen Weg zur Erreichung der Lernziele finden. Gleichzeitig ist es so möglich, dass die Kinder vermehrt voneinander lernen, denn keine äußere Trennung in Leistungsstärkere und -schwächere behindert diesen Prozess.

Wenn nun die Binnendifferenzierung eingeschränkt und die äußere Differenzierung als Regel vorgegeben wird, behindert die Senatorin die innere Schulentwicklung der einzelnen Schulen in undemokratischer Art und führt so vielerorts zu Rückschritt und Chaos. Gerade die Erfahrungen der Sekundarschule haben gezeigt, dass die von der großen Koalition aus CDU und SPD verordnete äußere Differenzierung ab Klasse 7 dort viel Unheil angerichtet hat. Erst nach den öffentlichen Protesten der Schulen und Schulleitungen wurde den Schulen im Jahr 2007 erlaubt, dort alle Fächer gemeinsam binnendifferenziert zu unterrichten.

Angesichts des bevorstehenden Spitzengesprächs der Parteien zur Bildungspolitik fordern wir die rot-grüne Koalition auf, das gemeinsame Lernen in den Schulen und deren pädagogischen Initiativen nicht einem faulen Kompromiss mit der CDU zugunsten einer verpflichtenden äußeren Differenzierung zu opfern.