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Gruppenerweiterung in Kitas

GEW: Jetzt Vereinbarungen zu Qualitätsverbesserungen und Fachkräftegewinnung schaffen – nicht noch mehr Menschen vergraulen!

Am heutigen Dienstag will der Senat die grundsätzliche Aufstockung der Kita-Gruppen auf 21 Kinder für die kommenden drei Jahre beschließen.

Dies haben Bürgermeister Carsten Sieling, Finanzsenatorin Karoline Linnert und Kindersenatorin Claudia Bogedan auf einer Kundgebung von Kita-Beschäftigten und Eltern unter lautem Protest vor Beginn der Senatssitzung  bestätigt. Diese Maßnahme sei alternativlos; gleichzeitig wurden Gespräche mit allen Betroffenen angeboten.

Bremen – „Das zentrale Problem ist nicht das 21. Kind, sondern die desaströse Unterfinanzierung der Bildung seit vielen Jahren, gekoppelt mit Fehlplanungen im Kita-Bau und der Fachkräftegewinnung“, betonte Christian Gloede, Landesvorstandssprecher der GEW.

„Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung von Anfang an, egal, woher sie kommen! Bevor aber Maßnahmen beschlossen werden, die zu einem weiteren Qualitätsabbau in den Kitas führen, muss das Gespräch mit den Betroffenen gesucht werden – nicht hinterher“, kritisiert Gloede das Vorgehen des Senats.

Er forderte den Senat auf, vor einer Beschlussfassung zur Gruppenvergrößerung weitere Möglichkeiten zum Kita-Ausbau auf den Weg zu bringen, insbesondere den freien Trägern Angebote zu machen, damit diese sich intensiver am Ausbau beteiligten.

Gleichzeitig erwarte er klare Angebote und Verabredungen zu einer Qualitätsverbesserung. Perspektivisch müsse die Gruppengröße auf 15 – 18 Kinder reduziert, Personalstunden ausgeweitet und Ausbildungsplätze in diesem Bereich drastisch erhöht werden. „Der Fachkräftemangel muss jetzt dazu genutzt werden, deutliche Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und damit Lernbedingungen der Kinder mittelfristig durchzusetzen. Da müssen wir nicht erst auf die nächste Tarifrunde warten“, kündigte Gloede Verhandlungsbereitschaft an.

Die flächendeckende Einführung des 21. Kindes in den Gruppen lehne die GEW entschieden ab. Die Ankündigung, zur Entlastung der Kita-Arbeit in einigen Stadtteilen befristet Sozialpädagog*innen einzustellen, sei unanständig und bodenlos. Diese Fachkräfte würden dringend gebraucht und es ginge darum, sie für die Arbeit in Bremen zu gewinnen und nicht zu vergraulen.

Für Nachfragen steht zur Verfügung              Christian Gloede 0174 9790755