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Schul- und Kitajahresbeginn

Fehlende Kitas und fehlende Lehrkräfte sind zwei Seiten einer Medaille Die GEW Bremen zum Kita- und Schuljahresbeginn

Nicht der Anstieg von Flüchtlingskindern und der Förderbedarfe sei ursächlich für die Missstände in der bremischen Bildungspolitik, sondern eine sich seit Jahren zuspitzende Haushaltspolitik, die wesentlich darauf ausgerichtet ist, finanzpolitische Vorgaben zu erfüllen und sich eben nicht einer sozialen und Bildungsgerechtigkeit verschrieben hat.

Foto: GEW Bremen | Kay Michalak

Bremen – „Mittlerweile sind die Missstände so außerordentlich, dass allein die Bereitstellung von Geldern nicht mehr ausreicht, sie zu lösen, da nicht in Nullzeit 30 Kitas aus dem Boden gestampft und voll ausgebildete Lehrkräfte eingestellt werden können, um die Belastung einzudämmen.“ Mit diesen Worten kommentiert Christian Gloede, Landesvorstandssprecher der GEW, mehr als 1500 fehlende Kita-, Krippen- und Hortplätze sowie die zu erwartende Belastungssituation an den Schulen zu Beginn des neuen Schuljahres.

Mit Blick auf die jüngeren Kinder in Bremen führt Gloede aus: „Wir brauchen unverzüglich Räumlichkeiten und Personal für die frühkindliche Bildung, wenn nicht weiterhin billigend in Kauf genommen werden soll, dass die Bildungschancen Bremer Kinder abnehmen“. Fehlende Kita-Plätze in dieser Größenordnung bedeuteten zudem, dass Familien aufgrund nicht möglicher Erwerbsarbeit in finanzielle Nöte kommen. Dieser sich spiralartig fortentwickelnde Teufelskreis müsse durchbrochen werden, so Gloede. Dieses Problem zu lösen sei deutlich vorrangiger, als die Frage ob man durch weiteres Kaputtkürzen öffentlicher Leistungen, 300 Millionen € Zinsbeihilfen vom Bund erhalte. Und lakonisch: „Im Übrigen ist bei Fortführung dieser Haushaltspolitik damit zu rechnen, dass demnächst keine Krippenplätze mehr benötigt werden, da die zur Anmeldung notwendigen Geburtsurkunden nicht zeitgerecht vorgelegt werden können.“