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Equal Pay Day muss mehr als ein Ritual sein!

Gleiche Bezahlung für Frauen und Männer ist eine alljährliche Forderung am Equal Pay Day. In diesem Jahr markiert der 18. März symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten. Seit 2008 wird am Equal Pay Day in aller Entschiedenheit auf die weiterhin bestehende ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen verwiesen. Land auf, Land ab ereifern sich Politiker*innen bei dieser Frage. Aber sie sind diejenigen, die etwas ändern könnten. Ein Beispiel aus der Schule zeigt, dass es Lösungsmöglichkeiten gibt.

„Gleiches Geld für gleichwertiger Arbeit“, fordert die GEW

Im November 2015 und Dezember 2016 haben die GEW-Landesvorsitzenden bzw. –sprecher*innen aus Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein die zuständigen Minister*innen und Senator*innen angeschrieben mit dem Hinweis auf ungleiche Bezahlung zwischen Grundschul- und Sekundarstufenlehrkräften sowie anderen Lehrämtern. Sie verwiesen auf die fatalen Folgen eines dadurch verstärkten Mangels an Fachkräften und forderten „A13 / E13 für alle“.

„Die Situation am Arbeitsmarkt für Lehrkräfte hat sich eher noch verschärft“, so Bernd Winkelmann, Landesvorstandssprecher der GEW Bremen. Winkelmann verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass freie Stellen nicht besetzt werden können und Studierende sich vermehrt zu Gunsten von Sekundarstufen-II-Lehrämtern entscheiden, die besser bezahlt werden. Die Konkurrenz wird heftiger: „Im Lande Berlin werden alle Lehrkräfte ab dem 2. Halbjahr 2017/18 nach A13 / E13 bezahlt. Daran muss sich Bremen orientieren, um den Schulen Chancen auf neue Arbeitskräfte zu eröffnen.“ Das Argument der Verschuldung gelte mit Hinblick auf Berlin nicht; auch dieses Bundesland ist hoch verschuldet.

Martina Hilmer, frauenpolitische Sprecherin der Bremer GEW, verweist darauf, „dass die Schlechterstellung von Frauen in keiner Weise akzeptabel ist.“ Dies geschehe aber gerade in der Grundschule, in der mehr als 90 % weibliche Lehrkräfte arbeiteten. Hilmer sieht sich gestärkt durch ein Gutachten der Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Eva Kocher. „In dem Gutachten wird dezidiert die mittelbare Diskriminierung aufgrund des Geschlechts nachgewiesen.“

Unterschiedliche Bezahlung, so fasst die GEW zusammen, ist sachlich nicht zu rechtfertigen, zumal Lehrkräfte in einer zunehmenden Zahl – wie in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein – unabhängig von ihrem Lehramt eine gleichlange und gleichwertige Ausbildung absolvieren.

Der Equal Pay Day sollte somit als Startsignal für Initiativen zu einer tatsächlich gerechteren Bezahlung verstanden werden. Das Abfeiern von Ritualen reicht einfach nicht!

Für Nachfragen steht zur Verfügung: Bernd Winkelmann                      

GEW-Landesverband Bremen • Pressestelle
verantwortlich Bernd Winkelmann • E-Mail: winkelmann(at)gew-hb.de