Wir weisen die sinnentstellende Wiedergabe unserer Anmerkung zur Ausweitung der Referendarsausbildung ausdrücklich zurück.

 Als GEW haben wir die geplante Aufstockung der Plätze im Referendariat um die angekündigten 40% als eine Investition in die Zukunft und Umsetzung unserer jahrelangen Forderungen begrüßt [siehe auch WK vom 9.11.2023].

Die Bedenken, die wir geäußert haben, bezogen sich auf einen möglichen Qualitätsverlust der Ausbildung, da nicht geklärt war, ob bzw. wie die finanziellen und personellen Mehrbedarfe abgedeckt werden können. Durch die jetzt anstehenden notwendigen Anpassungen des Verordnungsrahmens, die voraussichtlich sogar nicht befristet werden, bestätigt sich unsere begründete Befürchtung, dass es zu einer Verschlechterung der Ausbildung kommen wird.

Im Detail positiv ist, dass erkannt wurde, dass die Seminarleitungen, insbesondere in den Bildungswissenschaften, entlastet werden müssen. Auch wenn man sich hier auf die kompaktere Ausgestaltung der Prüfungen fokussieren will, nimmt man den erzieherischen Anteilen der Ausbildung mit den vorgelegten Vorschlägen an Bedeutung.

Investitionen in Lehrer:innenbildung sind aus gesellschaftlicher Sicht jeden Cent wert. Wir fordern daher trotz knapper Kassen, dass den Seminarleitungen wieder mehr zeitliche Kapazitäten für die Ausbildung zur Verfügung gestellt werden.

Angesichts der gegenwärtigen Lage des Bildungssystems wäre vielmehr darüber nachzudenken, wie angehende Lehrkräfte noch besser auf die schulischen Realitäten vorzubereiten wären. Hinzu kommt, dass insbesondere in Zeiten, in denen rechte und rechtspopulistische Parteien einen so starken Zulauf erfahren, demokratievermittelnde Pädagogik dringend gestärkt werden sollte, also eher zusätzliche Qualitäten gefordert sind.

Für Nachfragen steht zur Verfügung:  
Elke Suhr | GEW-Landesvorstandssprecherin