Dies gestand auch die Senatorin in einem Gespräch mit dem Geschäftsführenden Landesvorstand ein, diese Akzeptanz sei aber aus ihrer Sicht gewünscht und notwendig, um Daten besser nutzen zu können, mit dem erklärten Ziel mehr Grundschulkinder zu besseren Leistungen in Mathematik und Deutsch zu bringen. Die Grundschulvertreter der GEW haben in einem weiteren Gespräch auf die Problemlagen, besonders in Brennpunktschulen, und das schon seit Jahren vorhandene Wissen an Schulen über Schwierigkeiten, Mängel und Hindernisse in ihrer Arbeit noch einmal hingewiesen. Die Kolleginnen brauchen wirksame Unterstützung in ihrer Arbeit und nicht ,wie es den Anschein hatte, Bestrafung der „Testversager“ durch Zwangsfortbildungen. Die Zusammenarbeit von Schulen, gute Fortbildungen, sinnvoller und hilfreicher Umgang mit vorhandenen Daten, all dies wird von Lehrkräften begrüßt.
Das Gespräch ergab: Teaching for the Test wird abgelehnt. Ranking unter Schulen soll es nicht geben. Maßnahmen zur Erhöhung der Bildungschancen für Kinder müssen einen langen Atem haben, um nachhaltig wirken zu können. Kurzfristige Schnellschüsse verfehlen das Ziel. Die zugewiesenen Mehrstunden in Mathe und Deutsch sollte es auch im nächsten Schuljahr geben. Fortbildungen sollen weitergeführt werden.
Über das weitere Verfahren mit dem Vera-Test wird offen nachgedacht. Auch ein Moratorium ist denkbar. Viele Fragen sind ungelöst.
Wir finden, dass wir durch unsere Aktion einen Schritt vorwärts machen konnten, denn es hat eine Reaktion gegeben. Das werten wir als einen Erfolg der Kolleginnen und Kollegen und wir danken hier noch einmal allen Unterzeichnern.
Die Unterschriften wurden der Senatorin anlässlich des Gesprächs offiziell übergeben.
Inzwischen hat es ein erstes Arbeitstreffen vor den Ferien gegeben, die GEW war eingeladen. Geleitet wurde das Treffen von einer Kollegin, die speziell für diese Maßnahmen wie Tests, Vergleichsarbeiten.. zuständig ist. Es gab eine Bestandsaufnahme der Probleme, die mit Vera 3 und 8 verbunden sind. Unterschiedliche Standpunkte zeichneten sich ab: Die Behörde möchte die Test-Akzeptanz in den Kollegien erreichen und das Verfahren verbessern. Die GEW wird auch eine Aussetzung oder Abschaffung der Tests diskutieren. Die Kernfrage nach dem Sinn bleibt zu beantworten: Trägt der Test zur Verbesserung unseres Unterrichts bei, liefert er neue Erkenntnisse und konkrete Unterstützung und trägt er zur Arbeitszufriedenheit in Schulen bei oder nicht? Drei weitere Treffen in diesem Jahr sollen folgen, wir werden berichten.