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Stiefkind Berufsbildung

Schenkt man dem AK der BerufschuldirektorInnen Glauben, dann ist festzustellen, ,,dass sich die berufliche Bildung offensichtlich als Steinbruch für Ihre bildungspolitischen Zielsetzungen als sehr nützlich erweist.“ Das enthält Zündstoff für zukünftige Auseinandersetzungen, um Geld, Ressourcen und letztlich um unsere Arbeitsbedingungen. Die 2011 bundesweit erhobenen Daten zur Qualität der Bremer Berufsschulen, die Bremen den Platz 1 zuweisen, „wiederlegt“ Senatorin Jürgens-Pieper mit dem Hinweis: “Eine große Zahl von Schülerinnen und Schülern an berufsbildenden Schulen kommt nicht aus Bremen, sondern aus um zu, sprich aus Niedersachsen.“ Auch die Tatsache, dass die vier Top-Azubis des Jahres 2011 in Bremen ihren Wohnsitz haben, scheint sie nicht von diesem Irrglauben abzubringen. So werden Ressentiments bedient.

Für die Schulzentren der Sekundarstufe II mit beruflichen Abteilungen soll die Aufspaltung ins Haus stehen. So geschehen im SZ Walliser Straße, es folgte das SZ Horn (über eine noch nicht zu Ende geführte Rochade in die Carl-Goerdeler Straße, die in die mKSA wandern muss). Für die kaufmännischen Schulzentren der S II gibt es gleich ein ganzes Karussell aus SZ Bördestraße, GAV und SZ Horn. Der Umbau des SZ Walle und des SZ Blumenthal zeichnet sich schon ab. Spätestens jetzt möchte man Klarsicht, einen Plan womöglich, wie es guter und bewährter Brauch bei Ingenieuren, Architekten, Landschaftsbauern und bei Projektleitern ist. Wie es scheint wird aber aus dem hohlen Bauch heraus dirigiert. Einen von den DirektorInnen geforderten „ Masterplan zur Weiterentwicklung der Beruflichen Bildung und der Standorte … im Land Bremen“ gibt es nicht.
Ganz nebenbei verliert man eine Positionsbestimmung aus den 70er Jahren völlig aus den Augen, nämlich die Integration allgemeiner und beruflicher Bildung, die sich heute in einer OECD-Studie so liest: „ Durchlässigkeit zwischen beruflicher und wissenschaftlicher Bildung ist ein wichtiger Schritt zur Verwirklichung von Chancengleichheit und lebensbegleitendem Lernen“. (Siehe hierzu auch den Artikel von Helmut Zachau, BLZ 12/2011).
Als Personalräte fordern wir eine solide Planung und sind dabei natürlich auf den Konsens der Gewerkschaften und auf Deputierte von Parteien, auf Beiräte und nicht zuletzt auf die Handels- und der Handwerkskammer Bremen angewiesen.
Für die KollegInnen an den bisherigen „Schulzentren für Allgemeine und Berufliche Bildung“, die eine bundesweit vorzeigbare Arbeit leisten und weiterhin leisten wollen, bedeutet diese Entwicklung nämlich eine Erschwerung ihrer Arbeitsbedingungen hinsichtlich der Klassengrößen, der Arbeitsplätze, der Einsatzorte, der Stundenpläne, der Lehrinhalte, der Vertretungsstunden und der Konflikte im schulischen Alltag.

Kontakt
Karsten Krüger
Schriftleiter des Bildungsmagaz!ns
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