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1971 – 2011

Diese Ausgabe der BLZ nimmt den runden Geburtstag der Universität Bremen zum Anlass, um über die gegenwärtigen Entwicklungen in der Bremer Hochschullandschaft nachzudenken.

Vor 40 Jahren wollte das Bremer Modell den Weg aus der Krise der Universitäten weisen. Beklagt wurden u.a. das Festhalten der Professorinnen an Privilegien, das Fehlen einer vorausschauenden Planung und eine mangelhafte Organisation der Lehre. Diesem wollte die Universität Bremen eine demokratisch verfasste Hochschule, eine neue zuverlässige Personalstruktur und neue Lernformen entgegensetzen und damit eine Hochschule schaffen, die den Anforderungen der Industriegesellschaft gerecht wird.
Bis heute ist jedoch nicht minder von einer Krise der Hochschulen die Rede. Die Ende der 70er begonnene finanziellen „Untertunnelung des Studentenberges“ ist – wie zu erwarten war - noch immer nicht Abschluss gekommen. Im Gegenteil, angesichts eines drohenden Fachkräftemangels und der zunehmenden Bedeutung eines akademischen Abschlusses für die „Employability“ sollen die Hochschulen immer mehr Studierende ausbilden. Derzeit wird es in den Hörsälen aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge und der Aussetzung der Wehrpflicht besonders eng. Gleichzeitig geht der Anteil der öffentlichen Gelder in der Hochschulfinanzierung stetig zurück, sodass von den Hochschulen „Exzellenz“ im Konkurrenzkampf um Drittmittel und damit eine Quadratur des Kreises verlangt wird. Dementsprechend forderten die Bremer und Bremerhavener Hochschulrektoren im März eine klare Finanzierungszusage und eine gesicherte Grundfinanzierung ein. Derweilen wird der Druck an die Mitarbeiter und mehr noch an die Mitarbeiterinnen weitergegeben, die nicht nur unter den prekären Arbeitsbedingungen zu leiden haben, sondern gleichzeitig per Drittmittelantrag ihre eigene Stelle sichern müssen. Leidtragende sind aber auch die Studierenden, die in überfüllten Seminaren mit ständig wechselnden Lehrbeauftragten konfrontiert sind oder aber als Hiwis die Prekarität schon einmal einüben können.

Kontakt
Inge Kleemann
Organisationseferentin
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